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Topographia Hassiae: Dillenberg

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aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
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Dillenberg.

Ligt eine gute Stundt gangs / oder ein halbe Meyl von Häger / vnd so wie auch von Herborn / hat den Nahmen von dem Wasser der Dille / daran es auff der rechten Hand / vnd dem Berg / auff welchem das Schloß / oder die Burg Suydwärts gelegen / vberkommen. Mag also beides Dillenberg / vnd Dillenburg / geschrieben werden. Das Schloß / welches auff dem Berg / ist ein groß weitläuffig / ansehnlich Gebäw / mit dicken / starcken / hohen Mawrn / vnnd einerseits einem Wall / tieffen / breiten / außgefütterten gemawerten Gräben / mit vielen vnderschiedenen Thoren / vnnd zum Eingang / an der Pforten / noch mit einem äussern Thor / gegen das petardiren, wie auch der Graben mit einer Pallysaten rings vmb her vmbgeben / vnd also zu einer Gräfflich-Nassawischen Residentz wolbevestiget. Hat auch ein schön auff etlich tausend Mann wolversehenes Zeughauß / darinn ein Kienbacken von dem grossen Wall- oder Bottfisch / liget / welcher im Jahr 1598. zu Catwick an der See / in Holland / angestrandt / vnd bekommen worden.

An. 1617. gehörte diese Residentz Herren Wilhelm-Ludwigen Graffen zu Nassaw Catzenelenbogen / gewesten Gubernatorn in Frißland / etc. Die Statt / oder der Thal darunder / West-Nord- vnnd Ost-wärts vmb das Schloß beynahe / rings her gelegen / hat ein hüpsch / zierlich außgebawte Kirche / darinn der Graffen Begräbnuß / doch ohne einige Monimenten / nur daß eines Rheingrafen Begräbnuß mit dessen Bilduß vnnd Monument darinn Suydwerts im Chor stehet. Vnder der Statt gegen Mittag / vnter dem Schloß / ligt der Hoffgarten / welcher groß vnd weit / darinnen vnterschiedene LustHäuser / vnd Gänge / neben andern Sachen / zu sehen. Es hat diese Statt 2. Jahrmärckt / den ersten / Montags nach dem Sontag Judica, den andern Montags vor Margarethen. Von diesem Ort hat das Dillenbergisch Land (darinn auch Herborn / vnd Häger / vnnd nicht ferrn von Dillenberg die Herrschafft Beylstein / ligen) den Namen. Ist zwar ein raumliche Landschafft; hat aber ein hohes Gebürg vmb sich / vnnd auff der einen Seyten den Westerwald / vnd die Grafschafft Westerburg. Grentzet sonsten auch mit dem Bergischen / Cölnischen / Witgensteinischen Gebiet / vnd dem Fürstenthumb Hessen an der Löhn.

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