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Topographia Franconiae: Hailbrunn

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Topographia Germaniae
Hailbrunn (heute: Kloster Heilsbronn)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 45.
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Hailbrunn / Hailsbronn.

Oder Heilsbrunn / ein Cistercienser Closter / fast auff halbem Weg zwischen Nürnberg und Ohnspach gelegen / und Herrn Marggraf Albrechten von Brandenburg / nach besagtem Ohnspach / gehörig / der allhie einen Richter hält. Jacobus Gretserus lib. 2. de Episcop. Eystett. cap. 10. schreibet / daß der heiligen Jungfrauen Stillae (welche in dem Jungfrauen Closter Mariaeburg / Aichstetter Bistumbs / nahend der Stadt Abenberg / ) wie er es allhie; aber 518. Blat / Arnberg / ein Städtlein nennet) in der Nürnbergischen / Weissenburgischen und Ohnspachischen Nachbarschafft gelegen / ruhet / und die deß Grafen Babonis von Abensperg in Bayern Enckels Tochter solle gewest seyn / ) Bruder Conrad / und Rapoto / Grafen von Abenberg auffn: Nordgou / mit S. Othen, Bischofen zu Bamberg / dieses Closter Heilsbrunn / im Jahr 1132. gestifftet habe. Es lige besagte S. Stilla, oder die heilige Stilla, in der Kirchen zu gedachtem Mariaeburg / so sie erbauet; aber das Closter sey erst Anno 1382. von Bischoff Wilhelm zu Eichstatt hinzu gethan / und Jungfrauen auß dem Closter Marienstein bey Eichstatt dahin beruffen worden. Es stehet in der Salmanschweilischen Erinnerung / bey der dritten Hauptfrag / am 48. Blat / daß in dem Closter Heilsbronn / vorzeiten / die Leyen-Brüder / Bertling genannt / sich für Scharffrichter haben gebrauchen lassen: dieweil der Cistercienser Orden / auß einer alten und approbirten Gewonheit / diese Freyheit gehabt / daß solcher auf seinen Gütern / durch seine Diener / den Blutbann hat exerciren mögen. Siehe die Documenta rediviva Monaster. in Ducat. Wirtenberg pag. 292. Es ist solch Closter vorzeiten ein Stand deß Reichs / und auf 2. zu Roß. und 10. zu Fuß / angelegt gewesen. Marggraff Georg Friederich von Brandenburg / der Anno 1603. gestorben / hat Anno 1582 dieses Closter zu einem Fürstlichen Brandenburgischen Gymnasio gemacht / und für ein hundert Knaben den Unterhalt darzu verschaffet. Siehe Crusium part 2. Annal. Suevic. lib. 9. cap. 14. Es haben die Herren Marggrafen auch zum theil ihre Begräbnuß allhie: sonderlich die geweste Burggrafen zu Nürnberg.