Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Wilsenack
Ist ein Chur-Brandeburgisches Städtlein / andere nennens einen Flecken / denen von Soldern zuständig /) zwischen Nider-Wittenberg / und Havelberg / bey der Elbe / und in dem Theil der Marck / so die Prignitz genennet wird / gelegen. Es war vorzeiten hieher / als dieser Orth noch ein Dorff gewesen / ein grosse Wahlfarth zum vermeinten H. Blut / so A. 1383. den 24. Augusti / gefunden / welches endlich verbrendt worden; davon Andr. Angelus in der Märckischen Chronic l. 3. f. 345. seqq. und D. Matthaeus Ludecus, der Kirchen zu Havelberg Decanus, in einem besondern Büchlein / umbständlich zulesen. D. Daniel Cramer in seiner Pommerischen Kirchen-Histori / saget l. 2. c. 21. p. 149. daß solche Wahlfarth ihren Anfang daher genommen / daß / nach verbrandter Kirchen / die Ostien auff dem Altar befunden waren. Hans Regkman / in der Lübeckischen Chronic / referirt den Anfang ins 1384. Jahr / und sagt / daß es wegen der 3. Ostien / die im Altar gefunden sind worden / nach deme die Kirche was abgebrandt / geschehen seye. Und am 88. Blat schreibet er / daß An. 1491. sich angefangen der Zulauf nach dem Sternberg / von wegen der Ostien / und zur selben Zeit hab abgenommen der Zulauf zur Wilsenacke. In der Braunschweigischen Chronic Heinr. Buntings / und Henrici Meybaums / stehet am 280. Blat / daß Nicol. de Cusa, ein Cardinal / auß dem Stifft Trier bürdig / den Bapst Nicolaus V. An. 1451. in Teutschland geschickt / den Ertzbischoff Friderich zu Magdeburg gebetten / daß er das Abgöttische Wesen mit dem Wunderblut zu Wilßnack abschaffen möchte / dann es sehr verdächtig wäre. Sonsten findet sich nichts denckwürdiges von dieser Stadt; wird aber / sonder zweifel auch / wo nicht vor diesem albereit / jedoch in dem nächsten Teutschen Krieg / wie andere in ihrer Nachbarschafft / in der Prignitz viel außgestanden haben.