Topographia Colonia et al.: Bern-Castel
[30] Bern-Castel / vom Frehero in seinem Commentario vber Ausonii Mosellam, am eylfften Blat / Castellum Tabernatum, vnnd vielleicht vor Zeiten Tabernae, genannt / Statt / vnd Schloß / zwischen Veldentz / vnnd Trarbach / an der Mosel / gelegen / davon in der Trierischen Chronick stehet / daß Bischoff Heinrich von Finstingen / Anno 1277. das Schloß zu Berin-Castell gebawet / vnd Bischoff Beomundus von Warnesberg / so Anno 1299. gestorben / dasselbe mit Sälen / Cammern / Mauren / Thürnen / vnnd Brustwehren / auch vnderschiedlichen bequemen Gebäwen / gezieret; vnnd vom Keyser Rudolpho, durch Bitt / erlangt habe / daß er Berin-Castell / oder Bern-Castell / auß Königlicher Macht / mit der Freyheit begabt habe; wie sonsten die Königliche Magnificentz / die Stätte in die Freyheit zusetzen pflege. G. Braun schreibet im fünfften Theil seines Stättbuchs / daß die Privilegia, so gemelter Bischoff Boemundus diesem Ort geben / von den Keysern Rudolpho, Adolpho, vnd Alberto, seyen confirmiert worden: Vnd sagt: Daß diese Statt vmbs Jahr Christi 1000. in einen Beruff zukommen angefangen / als Bischoff Poppo von Trier / die Strassenräuber von dannen vertrieben / den Ort zerstöret / vnnd vertilget habe. Bey Regierung Keysers Friderici I. seye er von dem Graffen von Castel eingenommen / vnnd durch Erbawung eines Schlosses / bevestiget worden: So aber bald widerumb Bischoff Johannes von Trier / erobert / vnd den Schaden / so in währender Belägerung / die Gebäw bekommen / ersetzet / vnd also Bern-Castel im Flor biß auffs Jahr 1277. gestanden; zu welcher Zeit / da das Schloß wider zufallen anfienge / Bischoff Henricus, wie oben gemelt / Hand angelegt habe. Es ligt diese Statt gar bequem; hat auch einen herrlichen Weinwachs; daher sie von den Kauffleuten / vnd benachbarten Völckern / fleissig besucht wird. Vor kurtzer Zeit / vnd nach dem Tod Hertzog Bernhards von Sachsen Weymar / kam Bern-Castel in seiner Völcker Gewalt; wie Thomas Carve part. 2. Itiner. pag. 144. schreibet. Wird sonsten in diesem Krieg viel erlitten haben / ob schon solches nicht auffgezeichnet worden seyn mag.
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