Topographia Circuli Burgundici: Poligny
[277] Poligny, Polichnium, Dieses ist eine auß den fürnehmsten Stätten im Lande / die / nach dem Tode deß letzten Hertzogs zu Burgund / deß Caroli, von den Frantzosen viel außgestanden / und allbereit damaln berühmt gewesen ist. Den Nahmen will man Griechischen Vrsprungs zu seyn erachten / der so viel / als bey den Lateinern opidulum, oder ein Stättlein / heissen solle. Ist mit Mauren / und sehr schönen Thürnen umbgeben. Hat ein Schloß / Nahmens Grimonie, ein sehr grossen Marckt / oder Platz / schöne gerade und saubere Gassen / dardurch gar lustige Bächlein lauffen. Hat ein Stiffts-Kirchen / ein Dominicaner / und ein Nonnen-Closter zu S. Clara. Ist mit Bergen umbgeben / deren theils mit Holtz bewachsen / theils aber köstlichen Wein tragen. Anno 1638. im Junio / ist diese Statt von den Frantzosen mit Sturm erobert worden. Anno 1640. ward dieser Ort von den Spanisch-Burgundischen / unter dem Freyherrn von Arnan, wieder belagert / 5. mahl gestürmet / aber nicht erobert. Sie versuchten es in diesem Jahr gleichwol noch einmahl / aber wieder vergebens / in dem die Frantzosen mit dem Entsatz ankamen. Ingleichem richteten die Burgundischen auch im folgenden 41. Jahr / mit ihrer Belagerung / darvor nichts auß. Anno 42. wolte der Burgundische Gubernator / Baron de Sey, das Castell allhie mit List überrumpeln; so ihme aber ingleichen zu Schaden gereichte. Sein Successor, der Freyherr von Ce, hat folgends Poligny starck blocquirt / und gleichsam belagert; ward aber wieder von den Frantzosen entsetzt. Hierauff ist solches / und andere veste Schlösser / in Burgund / zerbrochen worden / Anno 1643. wie in Tomo 5. Theatri Europ. fol. 188. b. stehet.