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Topographia Circuli Burgundici: Harderwick

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Topographia Germaniae
Harderwick (heute: Harderwijk)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 85–86.
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[85] Harderwick / Hardervicum, Dieser Geldrischen Hansee-Stadt Name / soll so viel / als eine Zuflucht der Hirten heissen / hat einen Uberfluß an Fischen / allerley Obst / Geträyd / schöne Wayde / und gnug Holtz: daher man wolfeil allda zehret. Anno 1229. ist sie vom Ottone III. Grafen zu Geldern / zu einer Stadt gemacht worden; hat Graf Reinhold von Geldren ihr hernach vom Käyser Rudolpho I. die Müntz-Gerechtigkeit zuwegen gebracht. Ist sehr vest / hat auch ein wolverwahrtes

[T27]

Harderwick

[86] Schloß. Und obwoln An. 1503. sie biß auff 5. oder 6. Gebäu / innerhalb 3. Stunden / sambt allen Gütern / und vielen Leuten gantz abgebronnen; so ist sie doch hernach wieder wohl erbauet worden / und gibt es der Zeit allda / sonderlich in der Gassen / so man die Dunckelstract nennent / schöne Häuser. Sie ligt am innersten Winckel der ZuyderZee / oder SuyderSee / daherumb es eine überaus lustige Gegend hat. Ist an ihr selbst nicht groß. Es haben die Heeren Staaten von Gelderland / verwichene Jahr / ein wolbestelltes Gymnasium allhie angerichtet / und solches mit Professorn, aus allerley Faculteten, ausgerüstet. Und stehet in Tomo 5. Theat. Europaei fol. 1383. a. daß die Landstände deß Fürstenthumbs Geldern / und Graffschafft Zutphen / auff dem jüngsten Landtage / Anno 47. zu Zutphen beschlossen / in der Stadt Harderwick eine Universität / oder Hohe Schul / mit gewöhnlichen Privilegien, und beneficien, auffzurichten: zu welchem ende mit erstem die Herren Curatores in allen Faculteten Professores beruffen / selbige behörlich tractiren, und sonsten alle gute darzu gehörige Ordre stellen sollten. Wäre also diesem nach man willens / an statt obgedachtes Gymnasii eine Universität allhie auffzurichten. Die Inwohner befleissen sich der Einträchtigkeit; deren theils sich vom Ackerbau / theils vom Fischfang / theils von der Kauffmannschafft / und ihrer Handarbeit / nehren; viel auch von ihren Renten leben; und nichts mehrers / als einen müssiggehenden Menschen hassen. Daneben aber seyn sie gegen die Armen / Gäste und Frembde / gutthätig / und freundlich / sonderlich was von Adel / so allhie groß ist. Anno 1629. unterstunden sich die Spanier diesen Ort zu belagern / wurden aber durch die unverhoffte Zeitung von Weesel davon abgeschröckt. Sihe Guicciardinum, G. Braun part. 5. Werdenhagen part. 4. Rer. Hanseat. fol. 27. a. C. Ens in delic. apodem. p. 182. und Johann Heinrich Hagelgans / in Beschreibung Niederlands / pag. 155.