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Topographia Braunschweig Lüneburg: Gittel Flecken

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Topographia Germaniae
Gittel Flecken (heute: Gittelde)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 91.
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Gittel Flecken.

Ist ein Flecken am Hartze / in dem Fürstl. Wulffenbüttelschen Ampte Staufenburg gelegen / in welchem vor Zeiten die Tempelherren sich solcher gestalt gehäuffet / daß sie nicht allein für sich herrliche Palläste gebawet / besondern das gantze Flecken / so damals ein Stättlein genennet gewesen / mit einer Mauren vmbgeben / deren vestigia dann noch verhanden / vnd zu sehen. Im Jahr 1311. aber / nach damahln dieser Orden der Tempelsherren außgerottet vnd vertilget worden / derselben aber dieses Orts eine zimbliche Anzahl gewesen / haben sie sich vnterstanden / bey sothanem vnvermuhtlichen Einfall vnd Tumult / zur Gegenwehr zu greiffen / Dannenhero nach deren Vberwindunge das gantze Stättlein verstöret / vnd die Maure demoliret worden.

Im Jahr 1626. ist das Flecken von der Tyllischen Armade an vnterschiedlichen Orten angezündet / vnd gäntzlich / vff wenig abgelegene Häuser / abgebrant / davon zwarten theils / etwan in alles fünff vnd viertzig / wieder zu bawen angefangen / die meisten aber der Wohnstätten / über die neuntzig / annoch diese Stunde öde vnd wüste ligen.

Es hat allhier Hertzog Heinrich zu Braunschweig vor Jahren ein Jagthauß gehabt / wie dann das Maurwerck / worinnen die Windeltreppen vnd Gewölbe zu sehen / noch verhanden / in welchem Er / wann Er sich im Henrichs-Winckel deß Fincken- oder Vogelherdes zu seiner Lust gebrauchet gehabt / deß Nachts logiret / welcher Heinderichs-winckel auch von diesem mehr hochgedachten Hertzogen also genennet worden.

Im Jahr 919. ist dieser Hertzog Henrich zum Römischen Keyser erwöhlet / vnd von dem Finckenherd auß dem Hinderichswinckel / von den Gesandten des Reichs abgeholet / vnd zur Keyserlichen Cron erfodert / vnd deßwegen Henricus Auceps, oder der Finckeler genennet worden.