Topographia Braunschweig Lüneburg: Bardorff
Das Fürstliche Wolffenbüttelische Ampthauß Bardorff / ist / dem Ansehen nach / ein sehr alt Gebäwde / soll anfänglich von etzlichen vom Adel / so ein Raubnest darauß gemacht / seyn erbawet / dieselbige aber von Hertzog Henrich dem Lewen davon vertrieben worden. Sonst ist das Hauß auß dem Grunde auffgemauret / vnd in das Vierdte gebawet / hat ein feines Ansehen / vnd gehet vmb das Hauß ein grosser Teich / so sich selber mit Hechten / Barschen / vnd Speisefischen besetzet; Imgleichen auch ein breiter Wassergrabe / so sich mit Carutschen besetzet / vnd ist also ein zimblich festes Hauß: Es ist auch an einem nicht vnlustigen Orte / vnd an einem Ehlern Bruche gelegen / vnd gehet ein kleiner Wall vmbs Hauß / zwischen dem Teiche vnd Wassergraben / darauff herrliche Borstapffel / vnd andere gute Bäume stehen; hat eine lustige gegend / der Ackerbaw aber ist wegen deß sandichten Bodems schlecht: Dagegen aber ist dieses Ampthauß mit schönen Holtzungen von Gott dem Allmächtigen begabet / kan auch dabey ein zimbliche Viehzucht gehalten werden. In diesem letzten Kriege / vnd in anno 1642. ward von den Schwedischen / vnter dem Obristen Marquord Ernst von Pentz / nächtlicher Zeit durch eine Renne ins Brauhauß gestiegen / vnd das Ampthauß eingenommen / die Gemächer / Stuben / vnd andere Gebäwde sehr ruiniret / so aber nachgehends von dem gnädigen Landesfürsten wieder repariret worden.