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Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Nambslau

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Topographia Germaniae
Nambslau (heute: Namysłów)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 163.
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[163]
Nambslau.

Ein Städtlein und Schloß / im Hertzogthum Breßlau / so vorzeiten Lignitzisch gewesen / aber Anno 1348. der Cron Böheim verkaufft / und / nachdem in solchem Jahr / die Stadtmauren allhie zu erbauen angefangen / derselben Anno 1359. incorporirt worden; wiewol folgender Zeit dieser Ort dem König Georgen / wegen der Religion / nicht Gehorsam leisten wollen. Anno 1578 ward auff dem Fürsten-Tag / solches Städtlein zu bevestigen / beschlossen. Anno 1634. haben es die Käiserlichen / im Jenner mit Sturm erstiegen / aber im Schloß haben sich die Schwedischen gewehret. Folgends im Brachmonat dieses Jahrs haben die Chur-Sächsischen solchen Ort wieder einbekommen. Folgends ward er abermals Käiserlich. Und als Anno 1642. der Schwedische Feld-Marschall Torstensohn Anfangs in Schlesien grosses Glück hatte; so haben seine Leute / die auff Polnischer Seiten / über der Oder / gelassen worden / sich bald und zuforderst / umb dieses Nambslau angenommen: von dannen sie auff die benachbarte Städte / Oelß und Bernstatt gangen seyn; dardurch der Stadt Breßlau der Paß von Polen her gesperret worden ist. An. 46. eroberte der Schwedische General-Major Wittenberg dieses Nambslau.