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Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Beraun

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Topographia Germaniae
Beraun (heute: Beroun, Tschechien)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 11.
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Beraun / Verona, Weraun.

Ist ein Königs-Stadt / nicht weit von Carolstein / und 3. Meilen von Prag / an einem Closter / das einer auch Beraun nennet / gelegen. Der Hussiten General Zischka / als er um sein anders Aug auch kommen / und ihme die Zeit lang war / nahm seine Aertzte zu sich / und zoge von Prag / für diese Stadt / die Käiser Sigismund starck besetzt hatte / und eroberte also blinder dieselbe / den 12. Aprilis / Anno 1421. mit Sturm; was Männlich darinnen / ward ermordet; die Geistliche / Priester und Mönch / sampt etlichen dahin geflohenen Pragerischen Päbstischen Magistris, einem Freyherrn / und etlichen vom Adel / verbrandt. Im Jahr 1432. hat das Wasser allhie fast die halbe Stadt hinweg gerissen. Nach langwürigem Böhmischen Krieg / ward den 18. Julii / Anno 1435. endlich allhie ein Vergleich in der Religion / nach Art und Form / die auff dem Baßlerischen Concilio geschlossen worden / und in Compactatis begriffen ist / getroffen; den die Magistri der Prager Universität / die Hussiten / Thaboriten / und Waisen / alle mit einander angenommen / und zu halten versprochen haben. Jacobus Meyer / ein Römisch-Catholischer Mann / schreibet lib. 16. Rerum Flandric. in Anno 1420. von dem angedeuteten Hussiten Krieg / also: Causa secessionis Boëmicae perditissimi erant Ministrorum Ecclesiae mores & abusus. Anno 1600. ist die Stadt Beraun fast gantz außgebronnen. Anno 1611. hat das Passauische Volck dieselbe eingenommen. Anno 1632. ist sie von den Crabaten in Brand gesteckt worden.