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Topographia Bavariae: Mospurg

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Topographia Germaniae
Mospurg (heute: Moosburg an der Isar)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 52–53.
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Moosburg an der Isar in der Wikipedia
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[52]
Mospurg.

Ligt in Nieder-Bäyern / vnd gehöret in die Regierung Landshut. Hat ein LandGericht / in welchem auch der Marckt Nandlstatt / 5. Schlösser / 12. Adeliche Sitz / vnd 28. Hoffmarchen / sampt den Dörffern vnd andern Gütern / gelegen seyn. Besagter Statt Mospurg Lager ist zwischen den Wassern Amber vnnd Isar / welche vnderhalb derselben / zu Isereck / zusammen kommen; vnd zwischen den Stätten Freising vnnd Landshut /

[T18]

[53] von jeder 2. Meylen. Ist also Wasserreich / vnd gar wol gelegen. Hat auch gute Viehweyde / vnd andere Bequemlichkeit. Andreas Ratisponensis, in Chronico Bavariae sagt / daß zun Zeiten Hertzogs Ludwigs / Käyser Ludwigs Vattern / diese Grafschafft an Bäyern kommen seye. Was Aventinus im 7. Buch davon saget / das ist bey ihme daselbst zu lesen; Vnnd obwoln Hundius im ersten Theil Bäyerischen Stammenbuchs / vnder der Rubric, Graffen von Moßburg / am 113. Blat / anfänglich auch setzt / daß / auf Absterben Graf Conrad / deß letzten von Moßburg / Anno 1281. Hertzog Heinrich von Nieder-Bäyern die Graffschafft eingenommen / vnd weil sie Lehen vom Stifft Freising / vom Bischoff Emichone, oder Emicho, (der auch deß Geschlechts der Grafen von Moßburg war) zu Lehen empfangen; folgends auch am 114. Blat / ferner andeutet / daß die Fürsten hernach diese Graffschafft weiter von dem Stifft Freysing (als nämblich Hertzog Heinrich vom Bischoff Nicdemo Anno 1424) empfangen haben / biß auff Hertzog Ludwigen / vnnd Georgen / die es (wie Vitus Arnsbeck in seiner Chronic / am 204. Blat will) nicht mehr gethan. So berichtet er doch endlich / wie er finde / daß König Rudolph von Habspurg / auff Absterben gemeltes Graff Conraden deß Letzten / die Graffschafft / als ein verfallen ReichsLehen / Hertzog Ludwigen von Bäyern / seinem Aydam / auß Gnaden verliehen / laut eines Lateinischen Brieffs / darinn kein ander JahrZahl / allein das Datum stehe / Nürnberg den X. Calend. Septembr. im achten Jahr seiner Königlichen Regierung; das war An. 1281. vnd reimbt sich also mit deß letzten Graffen Absterben; wie es aber zwischen dem Römischen Reich vnnd Freysing / deß Lehens halb eine Gestalt / oder Vnderscheyd; vnnd wie sich beyde Fürsten (Ludovicus vnd Henricus in Bäyern /) als Gebrüdere / darumb miteinander vertragen / habe er Hundis der Zeit nicht erfahren. Käyser Ludwig der IV. hat / ehe er noch Käyser worden / Anno 1313. mit wenigen der seinigen / bey dieser Statt einen stattlichen Sieg / wider Oesterreich erhalten / davon obgedachter Aventinus, vnd insonderheit Andreas Brunner zu Ende deß Dritten Theils seiner Bäyerischen Chronic / weitläufftig zu lesen. Vnd ist dieser Ort auch der Vngarn halber bekandt / wie beym Lazio lib. 7. de migrat. Gentium zu lesen. Vnd sagt gemelter Aventinus, daß Moßburg / ausserhalb Regenspurg / die älteste Statt in Bäyern sey / (siehe aber / was darwider besagter Brunnerus d. part. 2. pagina 887. sequent. schreibet /) deren auch Otto Frisingensis gedencket / der sie Mosenburgam nennet / vnd daß es er ein sehr schöner vnd lustiger Orth seye / saget. Anno 1632. den 26. Aprilis / hat sie der König auß Schweden eingenommen. Anno 1634. ward sie von den Schwedischen außgeplündert / als sie nach Regenspurg gezogen. Es hat vorhin ein Closter zu S. Castulo gehabt / darauß hernach ein Stifft worden / so aber folgends auff Landtshut kommen / daselbsten den 27. Aprilis Anno 1596. die CollegiatKirch zu S. Martino vnd Castulo aufgerichtet ward / vnnd die allhiesige ein PfarrKirch blieben ist.