Topographia Austriacarum: Landstraß
Dieses Stättlein leigt auch in Unter-Crain / an dem Wasser Gurck / so ringsherum fleußt / und vom Strabone Corcoras, wie Lazius will / genant wird / in dem mittern Viertel Crainlands / allda vor der Statt ein Cistertienser Closter / unser lieben Frauen Brunn genant / ist. War etwann / wie auch obgemeldtes Gurckfeld / der Grafen von Cilly / als ein Pfandschilling vom Hauß Oesterreich. Jetzt ist solcher Ort Landsfürstlich: Daß Schloß aber im Stättlein gehört der Zeit den Herren Barbischen / von den Herren von Moscon versetzt.
Es ist um Landstraß ein Gebürg / so sich auff etlich Meil Wegs erstreckt / darinn haben sich gar viel auß der Wallachey / mit Außreutung deß Holtzes / etc. wohnhafft gemacht / und schöne Dörffer erbauet. Sie werden Ußkoken oder Uscochi, genant / so ihre Griechische Religion / und Kirchen / und mitten in solcher Gegend auff dem Schloß Sichelburg ihr Herrschafft haben / nemlich einen Käiserlichen Ober-Hauptmann / so in An. 1641. Herr Rudolph Paradeiser / Freyherr / gewesen / welcher auff besagtem Schloß allezeit einen Leutenampt hält / der über sie zu gebieten. Sie geben dem Käiser / als Landsfürsten / keinen Tribut; aber / wann es vonnöthen / so muß ein jedes Hauß einen Mann wider den Erbfeind schicken. Es gibt solcher Wallachen auch sonsten mehr im Windisch Land / und um Carlstatt herum / in Crabaten.