Topographia Alsatiae: Sultz
Dieses Städtlein ligt im Obern-Elsaß / under Murbach / und oberhalb Ruffach / nahend Gebweiler / an einem fruchtbaren Orth / da guter Wein wächst. Hat eins in den Land-Taffeln unbenamstes Wasser / und gehört in das Ruffachisch Mundat / und also zum Stifft Straßburg. Von ihrem Krieg Anno 1490. Besiehe Munsterum. Es ist nicht weit darvon der Flecken Olweiler / allda Anno 1277. ein grosse Schlang mit einer Hirnschalen gefunden worden / so ein Naterzung gehabt / dardurch das Gifft verrahten wird / darümb solche dem Käyser Rudolpho I. vor ein Kleinod verehret worden ist / wie in einer geschriebenen Verzeichnüß gelesen wird. Im Jahr 1634. ward dieses Sultz / vom Herren Rhein-Graffen Oth Ludwigen / den 2. Februarii, erobert / und da gute Beuthen gemacht / und bekam Er / wie Kemnitzius berichtet / allein von einem Graffen von Liechtenstein drey Centner Silbers. Es ist auch ein Sultz nicht weit von Moltzheim / bey Mutzig / an dem Wasser Mosig gelegen / so Anno 1333. zerbrochen / und also auß einem Städtlein ein Dorff worden / so es noch ist / wiewol es / wie ein Städtlein gezeichnet wird. So hat vielgedachter Hertzog / in der Elsasser Chronick / lib. 3. cap. 18. ein Sultz / Schloß / und Dorff / im Undern-Elsaß / nahend Surburg / und beym Hagenauer Forst / zwischen der Sauer / und Seltzbach / so Fleckensteinisch / und Lehen vom Stifft Cölln seye: und sagt / daß dieses letzte Sultz / wie auch Beinheim / und Berbelstein / vermög alter Chronicken / durch die von Straßburg / Anno 1314. zerbrochen worden. Sonsten ist auch ein Adelich Geschlecht dieses Nahmens im Elsaß gewesen / so Anno 1648. mit Claus Jacoben von Sultz außgestorben ist. In der Franckfurtischen Herbst-Relation deß Jahrs 1652. ist einkommen / daß in demselben Jahr die Lothringer Sultz im Elsaß / dreymahl vergebens gestürmet. Welches sonders zweilfels / von dem ersten Sultz hie oben zu verstehen seyn wird.