Topographia Alsatiae: Neuburg
am Rhein.
Ligt hart am Rhein / im Brißgäu / und auff selbiger / oder Germanier Seiten / zwischen Basel und Brysach / und nicht weit von der Stadt / das fürtreffliche Bad Badenwyler. Hat Vor-Zeiten / ehe sie an das Reich kommen / eigene Graffen gehabt. Umbs Jahr Christi 1212. oder 14. ungefährlich / solle sie von Wulffelino, Käyser Friderichs deß Andern Stadthalter / und deß Reichs zu Hagenau Land-Vogt / mit einer Mauer ümbgeben worden seyn. Wie sie folgender Zeit auß einer Reichs- ein Fürsten-Stadt / und Oesterreichisch worden / davon ist oben / in Beschreibung der Stadt Brysach / gesagt worden: Wiewol in einer geschriebenen Verzeichnüß gefunden wird / daß diese in die Ensisheimische Regierung gehörige / und gegen dem Kloster Ottmarßheim über gelegene Stadt Neuburg / vor dreyhundert und mehr Jahren dem Bischoff von Basel zugestanden sey / der einer von Habspurg gewesen; sey aber an seinen Vettern Rudolphen / als er Käyser worden / kommen. Wann deme also / so müste Käyser Rudolphus dem Reich solches restituirt haben / weiln sie noch zun Zeiten Käysers Ludovici deß Vierdten demselben zuständig gewesen. Ist Anno 1632. und 34. von den Schwedischen / und Anno 1638. im Martio, von Hertzog Bernharden zu Sachsen-Weymar eingenommen worden / welcher hierauff den 8. und 18. Julii, Anno 1639. allhie gestorben ist. Allhier rinnet der Rhein so starck an die Stadt / und frist dergestalt ümb sich / daß er die Kirch (so vor diesem von dem Fluß abgelegen) jetzunder halber hinweg geflöst / daß nur das Chor allda übrig ist / und thut noch täglich Schaden an Gebäuen. Anno 1649. im Wein-Monat / wurden die Schantzen allhie / von den Marg-Gräfflichen Bauren / mit Freuden wieder nidergerissen / und geschleifft. Siehe oben Benfeld. Es ist auch ein Neuenburg / oder Neuburg / im Undern-Elsaß / so ein Cistertzer Ordens-Abbtey / von Graff Reinholden von Lützelburg / und Hertzog Friderichen zu Schwaben / Anno 1128. gestifftet / davon in deß Hertzogs Elsasser Chronick / zu lesen / daselbsten auch die Verzeichnüß der Aebbte / und viel Grabschrifften / stehen; und gesagt wird / daß der fünffte Abbt Petrus, der Anno 1212. gestorben / das Schloß Winstein / auff dem Felsen / hinder Nider-Bron / zu einer Bewahrsame / und Zuflucht der Güter deß Closters / in gefährlichen Läufften / gebauet habe. Der Convent ist Anno 1133. auß dem Closter Lützel; Baßler Bischthumbs / aber in der Graffschafft Pfirdt gelegen / von dem oben / genommen: Hergegen sein auß diesem Kloster Neuenburg / die Brüder nach Maulbrunn geschickt worden / daß Sie selbigem Kloster auffgeholffen. Und deßwegen hat der Abbt von hinnen das Kloster zu Maulbron visitirt; wie Wimphelingus in der Histori deß 55. Straßburgischen Bischoffs / Gebehardi, berichtet.