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Tierschutz-Worte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Tierschutz-Worte
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 37–38
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[37]
TIERSCHUTZ-WORTE


Seien Sie nett zu den Pferden!
Die Freiheit ist so ein köstliches Gut.
Wie weh Gefangenschaft tut,
Merken wir erst, wenn wir eingesperrt werden.

5
Seien Sie lieb zu den Hunden!

Auch zu den scheinbar bösesten.
Kein Mensch kann in Ihren schlimmen Stunden
Sie so, wie ein Hund es kann, trösten.

Gehen Sie bei der Wanze

10
Aufs Ganze.

Doch lassen Sie krabbeln, bohren und graben
Getier, das Ihnen gar nichts entstellt.

Alle Tiere haben
Augen aus einer uns unbekannten Welt.

15
Kochen Sie die Forelle nicht

Vom Kaltwasser an lebendig!

Auch jeder Gegenstand hat sein Gesicht,
Außen wie inwendig.
Und nichts bleibt vergessen.

20
Die Ewigkeit, die Unendlichkeit

Hat noch kein Mensch ausgemessen,
Aber der Weg dorthin ist nicht weit.

[38]
Suchen Sie jedwede Kreatur

In ihr selbst zu begreifen.

25
Jedes Tier gehorcht seinem Herrn.


Sich selber nur
Dürfen Sie – und sollen es gern –
Grausam dressieren (die Eier schleifen).