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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Heckberg und Hirte bei Thräna

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Der Todtenkerfer Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Das Pestläuten in Hain
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249.
Heckberg und Hirte bei Thräna.

Ein furchtbares Ungewitter brach in der Vorzeit über das Dorf Thräna, das 1 Stunde nordwärts von Triptis liegt, herein. Der Donner war so heftig, daß er den Erdboden erschütterte. Zuletzt fiel ein ungeheurer Kieselstein vom Himmel herab, der schnell immer größer wurde, bis er zum Heckberge anwuchs. Durch mehrere kleine Kiesel, die aus dem Berge herauswuchsen und herausfielen, erweiterte sich die Dorfflur ringsum nach allen Seiten. Hundert Jahre nach dem wunderbaren Ereigniß nahm ein dort weidender Hirte aus Neugierde einen dieser Kiesel und schlug denselben in zwei Stücke. Dadurch ging die eine Hälfte ihrer Flur für die Bewohner Thränas wieder verloren. Der Hirte versank zur Strafe für seine Unthat auf der Stelle und ist nie wieder gesehen worden.

In der Tiefe des Berges hört man es zuweilen donnern.