Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Gespenstiger Spuk im Burggraben
Erscheinungsbild
← Der Schafstein | Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band von Ludwig Bechstein |
Geist im Lele → |
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext. |
[86]
214.
Gespenstiger Spuk im Burggraben.
Gespenstiger Spuk im Burggraben.
In der hinter dem Schlosse Berga befindlichen tiefen Schlucht, dem sogenannten Schloßgraben, soll es zur Nachtzeit ehedem gar nicht richtig gewesen sein. Die Wanderer auf dem nach Berga durch das enge Thal führenden Fußsteg sahen entweder ein graues Männchen, oder einen beweglichen Klumpen in Form eines Erbsenbüschels, wenn gerade die Geisterstunde sie überraschte. Das graue Männchen sah manchem gar unheimlich ins Gesicht, klatschte dann in die Hände und schlug eine laute Lache auf, dann war es plötzlich hinweg und verschwand. Der Erbsenschotenbüschel purzelte den Wandernden rauschend queer vor die Füße, und dann rauschte er, wie von unsichtbarer Hand gezogen, hinweg aus ihren Augen, ohne daß sie eine Hand erblickt, die ihn bewegte.