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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Der Lintwurm (Leutnitz)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Von Paulinzelle Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Die Kirchensäulen
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[224]
359.
Der Lintwurm.

In der Gegend, in welcher sich das neue Münster zur Paulinenzelle erhob, hausete zu der Zeit, als dasselbe erbaut wurde, ein furchtbarer Lintwurm, welcher ringsum Schrecken verbreitete. Sein Aufenthalt war in einer Bergeskluft unterhalb Leutnitz, und als einst Pauline den Rinnegrund heraufreiste, wurde sie von dem Unthier angefallen. Aber Pauline schlug ihm entgegen ein Kreuz, und rief ihren Schutzheiligen um Beistand an. Dieser Schutzheilige war kein anderer als St. Georg, welcher alsbald erschien und den grimmen Wurm erlegte. Das Abbild des letzteren wurde dann zum Andenken an einem der Säulenkapitäle des Hauptportales der Paulinzeller Klosterkirche künstlich in Stein gemeisselt, allwo dasselbe noch heute zu sehen ist.