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TBHB 1947-12-23

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-12-23
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Dienstag, 23. Dezember 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 23. Dezember 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-12-23 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 23. Dezember 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Dienstag, 23. Dezember 1947.     

[1]      Die Beerdigung des alten Storm war das Aermlichste vom Aermlichen. Außer Martha u. der Totenfrau Frl. Wunderlich war nur der Sohn u. dessen Frau, sowie ihre drei Kinder, zwei erwachsene Jungens u. ein kleiner Junge, zugegen. Der Sarg, mit etwas Tannengrün geschmückt, stand auf zwei Böcken im Eingang des Hauses, man konnte sich gerade noch daran vorbeidrücken. Links vom Eingang ist eine dunkle, verräucherte Küche, die zugleich Wohnzimmer ist u. wo auch eine Schlafstelle war. Außerdem haben die Leute noch eine andere Stube, die ich aber nicht gesehen habe. – Ich sprach den Psalm 129 u. hielt dann eine kleine Ansprache, in der ich sagte, daß ich bei der hl. Messe am Donnerstag meine hl. Kommunion für das Seelenheil des Verstorbenen aufopfern wolle u. daß ich alle bäte, mit mir gemeinsam dasselbe zu tun. Ich habe nämlich gehört, daß es mit dem Glauben bei den Leuten nicht gerade zum besten bestellt sein soll. Ich betete dann noch den Psalm 50 u. dann wurde der Sarg auch dem Ackerwagen von Hennings zum Friedhof gefahren. Am Friedhof segnete ich das Grab u. betete das Salve Regina. – Nachher versicherten mir alle vier Storms, daß sie am Donnerstag zur hl. Beicht u. zur hl. Kommunion kommen wollten. Bin neugierig, ob sie Wort halten werden. – Martha sagt mir, daß diese Beerdigung trotz – oder wegen? – ihrer Aermlichkeit sehr ergreifend gewesen sei. Ich hatte ebenfalls diesen Eindruck. – Auf dem Wege zum Friedhof fanden sich noch einige Katholiken zusammen, die dem Entschlafenen das letzte Geleit gaben. –

     Im Rundfunk höre ich, daß Jakob Kaiser eine Pressekonferenz in Bln. gegeben hat, in der er sehr tapfer gesagt hat, daß er sich nach wie vor als Vorsitzender der CDU. betrachte, der aber durch höhere Gewalt an der Ausübung seines Amtes gehindert sei. Er hat gesagt, daß es von nun an kaum noch möglich sein dürfte, eine Demokratie in der Ostzone weiter aufrecht zu erhalten. Er will in Bln. bleiben. Die Russen werden ja wohl so leicht nicht den Mut aufbringen, ihn zu verhaften u. ihn verschwinden zu lassen, wie sie es sonst bei weniger prominenten Leuten zu tun pflegen.