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TBHB 1947-08-25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-08-25
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Montag, 25. August 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 25. August 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-08-25 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 25. August 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Montag, 25. August 1947.     

[1]      Sandberg möchte ein Foto oder ein Selbstporträt von mir haben. Zu diesem Zweck zeichnete ich vor einigen Tagen ein Porträt von mir in Kohle u. Kreide, um danach eine Zeichnung zu machen. Nach zwei Versuchen habe ich eine dritte Bleistiftzeichnung gemacht, die einigermaßen befriedigend ist, aber keineswegs endgültig. Heute machte ich nach dieser Zeichnung eine neue in der Weise, wie ich es [2] mir schon seit längerer Zeit denke: Im Hintergrunde den Tod, davor mein Bildnis u. davor einen Dämon, der die Lüsternheit des Lebens vorgaukelt. Es ist ganz gut geworden.

     Herr Dr. Kuntze aus Meissen, Fritzens Stabsarzt aus dem Kriege, ist eingetroffen. Er brachte einen Brief seines Kollegen W. Krohn mit, in dem dieser mir mitteilt, daß er das Bild „Winteraster“ zum Preise von 1200,– Rm. kaufen möchte. Er hatte das schon gesagt, als er hier war. Er schickt 500,– Rm. in bar u. wird im nächsten Monat die restlichen 500,– Rm. überweisen.

     Nachmittags zum Kaffee war Herr Prof Hoff (oder Hopf?) mit seiner Frau bei uns. Er ist Leiter der Schule Burg Gibichenstein b. Halle. Astrologe. Er nahm Fotos meiner Bilder mit u. möchte gern, daß ich in Halle ausstelle. Es ist das vielleicht ein Sprungbrett, um in Halle einen Lehrauftrag zu bekommen. Einen solchen würde ich gern annehmen, da Halle vom Kriege völlig unzerstört ist u. dort die politische Einstellung nicht so sehr im Vordergrunde steht. Während er da war, kam Prof. Resch. Nach seiner Meinung ist es ausgeschlossen, daß die mißglückte Veranstaltung mit meinen Bildern sich nun noch verwirklichen ließe. Abends aber erzählte Fritz, daß Kleinschmidt in der BuStu war u. gesagt hat, die Veranstaltung würde nun doch noch stattfinden.

     Abends war Pfr. Tomberge bei uns. Auch er hat mich Becher über jene Veranstaltung gesprochen. Becher hat ihm die Sache so dargestellt, daß lediglich politische Gründe bei der Sache maßgebend gewesen seien. Er behauptet, daß der Kulturbund in Schwierigkeiten geraten wäre, wenn er einen Künstler unterstützte, der sich über die Russen unliebsam geäußert hat. Die Folge würde sein, daß die Russen dem Kulturbunde eine Parteinahme für mich vorwerfen würden. Das ist nun wieder ganz neu, da die Russen von der Sache, – falls sie davon überhaupt Kenntnis haben –, eben nur durch den Kulturbund selbst erfahren haben können, bzw. durch Herrn Dr. Bredel, der sich ja bekanntlich einen Bericht von Herrn Karsten machen ließ. Diesen Bericht hat er aber, so viel ich weiß, nur an Kleinschmidt weitergegeben. Aber man sieht bei der ganzen Sache nicht durch. Hat er am Ende noch mehr getan? – Kleinschmidt sagte mir am Sonntag, Becher habe sich geäußert, daß „gegen mich ein Verfahren schwebe“. Ich bezog das auf meine Vernehmung durch den Rostocker Kriminalbeamten u. sagte Kleinschmidt, daß danach garkein Verfahren gegen mich schwebe, da ja meine Vernehmung klar die Belanglosigkeit erwiesen habe. Kleinschmidt wußte davon nichts, meinte aber, daß es besser sei, überhaupt nicht davon zu sprechen, da es sonst Leute geben könne, die ein neues Verfahren gegen mich anzetteln könnten.

     Während Pfr. Tomberge bei uns war, kam Prof. Rienäcker mit Frau, der aber wieder ging, als er hörte, daß Pfr. T. bei mir war. Er wollte mich, wie er sagte, lieber allein sprechen.

     Es sind das alles immer noch Wichtigkeiten! –