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TBHB 1947-08-14

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-08-14
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Donnerstag, 14. August 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 14. August 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-08-14 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 14. August 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Donnerstag, 14. August 1947.     

[1]      Vormittags waren Martha u. ich beim Vortrage des Pfr. Thomberge über christlichen Humanismus in der Referenten-Schulung im Saal des Balt. Hofes, der im Tageslicht einen geradezu traurigen Eindruck macht, als würde er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Der Verputz ist an vielen Stellen der Wände heruntergefallen u. es kommen darunter die rohen Lehmkluten zum Vorschein aus denen die Wände errichtet sind. Die Deckenverschalung weist große Lücken auf.

     Pfr. Thomberge sprach vor den sehr aufmerksamen Zuhörern, zu denen auch die anderen Referenten u. Vortragenden gehörten u. ziemlich viele Gäste wie Triebsch, Dr. Thron u.a. eine Stunde über den christlichen Menschen, unter Zugrundelegung der vier Kardinaltugenden: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit u. Maß. Es war das um so schwerer, als der Redner bei den jungen Zuhörern so gut wie garkein Wissen um den christlichen Gedanken u. darüber hinaus eine mehr oder weniger einmütige Ablehnung dieses Gedankens voraussetzen durfte. Dennoch war die Diskussion, die sich anschloß u. sich bis gegen 1 Uhr hinzog, doch recht lebendig. An ihr beteiligten sich auch lebhaft die Professoren u. Lehrer, wodurch das Niveau recht gut war. Auch Pastor Kleinschmidt, der neben Martha saß, beteiligte sich sehr gut. Der Erfolg freilich ist wohl kaum größer als der, daß diese jungen Leute das Gefühl mitbekommen haben werden, daß der Katholizismus bei der Wiedergeburt einen neuen Geistes in Deutschland ein Wort mitzureden hat, ohne daß bei den jungen Leuten eine Bereitschaft geweckt worden ist, diesen Anspruch des Katholizismus zu bejahen. Das kann man ja auch nicht erwarten. Aber jedenfalls sprach Pfr. Thomberge sehr geschickt, sehr klug, sehr leidenschaftslos u. er hat sich, wie ich später feststellen konnte, besonders bei den älteren Hörern starke Sympatie erworben. – Prof. Ad. Behne begrüßte mich u. wiederholte seinen Wunsch, daß auch ich, wenn es anginge, an einem Nachmittag über moderne Kunst sprechen möchte. – Nach dem Vortrage gingen Ad. Behne u. Kleinschmidt mit uns die Dorfstraße lang, wobei ich Kleinschmidt scherzhaft darauf aufmerksam machte, daß dies für ihn kompromittierend sei.

     Nachmittags lernte ich Sandbergs junge, sehr niedliche Frau, mit der er in die BuStu. gekommen, war, kennen. Wir sprachen über die Schwierigkeit das Bild „Der Zweifler“ nach Berlin zur Reproduktion zu senden. Er sah das neue Bild „Der Leuchtturm“ das ihm so gut gefiel, daß er meinte, es sei ja einfacher, dieses Bild nach Bln. zu bringen, u. daß eine farbige Reproduktion dieses Bildes nicht weniger wirksam sein würde. –

     Abends kam noch ein Ehepaar Dr. Krohn, ein Chirurg aus Sachsen, überaus nette Menschen, die 14 Tage hier waren u. morgen abreisen werden. Herr Dr. Kr. hatte schon mehrfach davon gesprochen, [2] das kleine Bild „Winteraster“ kaufen zu wollen. Martha hatte als Preis 1200,– Rm genannt, aber ich hatte das nicht ernst genommen. Heute Abend aber wiederholte Dr. Kr. seinen Wunsch u. sagte, daß sein Freund Dr. Kunze, der in den nächsten Tagen herkommen wird, endgültig Bescheid bringen würde, ob er das Bild kaufen wird oder nicht. Dieser Dr. Kunze ist Fritzens Stabsarzt im Felde gewesen, unter dem er bis zuletzt Sanitätsgefreiter gewesen ist. –

     Wir haben uns vergeblich bemüht, Wein u. Hostien von Ribnitz her zu bekommen. Wenn nicht noch jetzt spät abends ein Auto aus Ribnitz beides mitbringt, können wir morgen keine hl. Messe haben. –