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TBHB 1947-07-23

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-07-23
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Mittwoch, 23. Juli 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 23. Juli 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-07-23 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 23. Juli 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Mittwoch, 23. Juli 1947.     

[1]      Nachmittags wie immer Herr Triebsch.

     In der Kriminalsache haben die Beamten, mit denen Fritz verhandelt hat, eine Ermäßigung der Summe abgelehnt, weil sich, wie sie behaupten, noch andere Dinge herausgestellt haben, u. zwar erstens, daß Frau Kowalla sehr viel mehr Fisch geliefert hat, als Martha angegeben hat, u. ferner sollen Leute ausgesagt haben, daß sie in der BuStu. für Strandanzüge usw. Ueberpreise gezahlt haben, was natürlich durchaus zutreffen mag, da zu den genehmigten Preisen solche Sachen eben einfach nicht zu machen sind. Es wäre dann aber eben besser gewesen solche Sachen lieber garnicht zu machen, doch ist man immer klüger, wenn man vom Rathaus kommt. Auf jeden Fall müssen also 5000,– Rm. gezahlt werden u. Fritz hat dieses Geld tatsächlich zusammengebracht, [2] aber wir besitzen nun tatsächlich fast kein Geld mehr. Martha ist sehr niedergeschlagen. Sie sieht ein, daß es mit ihrer oft sehr genialen Art nicht mehr weitergeht u. sie wird erst einmal einige Tage aus dem Geschäft herausbleiben. Das Weitere wird sich finden. –

     Vom Mecklenb. Heimat-Verlag, welcher die Zeitschrift „Heute u. Morgen“ durch Herrn Dr. W. Bredel herausgibt, erhielt ich heute meinen Artikel mitsamt den vier Fotos meiner Bilder zurück. Man teilt mir mit, daß z.Zt. eine Publikation meiner Bilder nicht möglich sei, man hätte aber einen „Fachmann“ beauftragt, das Thema der modernen Malerei zu behandeln u. würde dann auch sicher mein Schaffen berücksichtigen. – Es ist wirklich, als lebte man im Irrenhause. Erst kommt dieser Herr Bredel zu mir u. bittet um Bilder u. Artikel – u. dann schickt er einem die Sachen zurück weil „z.Zt.“ eine Publikation nicht möglich sei!!! Ich darf wohl annehmen, daß sich dieses „z.Zt.“ auf meine sogen. Kritik an der Besatzungsmacht u. die dadurch ausgelöste Aktion der Kriminalpolizei gegen mich bezieht, – oder bezieht es sich auf die gegenwärtige Aktion der Kriminalpolizei gegen Martha? – Ich weiß es nicht, aber ich sehe, daß immer irgend etwas gegen mich hochsteigen wird sobald ich in die Oeffentlichkeit trete. Es gibt da dunkle Zusammenhänge, die ich nicht kenne. Mein innerer Widerstand gegen irgend eine Berufung nach Berlin oder sonstwo hin u. gegen eine Ausstellung meiner Bilder überhaupt wird dadurch wesentlich gestärkt. Es wird vielleicht auch besser sein, das Bild „Der Zweifler“ nicht nach Bln. zur Reproduktion im Ulenspiegel zu senden. Wenn Sandberg es will, kann er ja den Fotographen herschicken. – Mir scheint es jedenfalls sehr deutlich zu sein, daß ich nach Gottes Willen weiter hier sitzen soll u. mich nicht hineinbegeben soll in das hinterlistige u. unberechenbare Intrigenspiel, das da draußen gespielt wird u. dessen Spielregeln ich nicht kenne. Um die Nackenschläge zu ertragen, dazu ist mein Fell nicht mehr dick genug, es ist von je nie sehr dick gewesen, aber die lange Zeit meiner Abgeschiedenheit hier hat mich noch empfindlicher gemacht. Ich kann all diese Sachen nicht mehr vertragen. Mögen die Leute im Sommer hierher kommen, wo ich die Bilder in der BuStu. aushängen werde, – damit ist es genug.