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TBHB 1947-07-13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-07-13
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Sonntag, 13. Juli 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 13. Juli 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-07-13 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 13. Juli 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 13. Juli 1947.     

[1]      Vormittags hängte ich mit Fritz die vier neuen Bilder in der Ausstellung, dazu noch den „Prophet“ u. „Winteraster“, sowie auch „Gespenst“, sodaß von den 17 dort hängenden Bildern sieben neu sind. Einige von den alten Bildern hängte ich um. So hatte die Ausstellung ein ziemlich neues Gesicht. Der Nachmittag aber, auf den ich so große Hoffnungen gesetzt hatte, verlief sehr negativ. Von den sogen. „Prominenten“ waren allein nur Friedr. Wolf u. Herr Sandberg erschienen, ein Maler, der jetzt das Witzblatt „Der Uhlenspiegel“ herausgibt. Herr Gisy, der im Kulturbund u. auch sonst in Berlin eine beachtliche Rolle spielt u. uns von Petersen sehr eindringlich mehrfach empfohlen war, ist nicht erschienen. Außer dem netten Herrn Buschmann aus Schwerin waren noch einige Schweriner Musikstudenten u. Studentinnen erschienen u. andere Damen. – Friedr. Wolf arrangierte nach meinem Vortrage eine Art Diskussion, die aber ziemlich dürftig verlief u. in der Herr Sandberg sein Angebot wiederholte, das er früher schon Martha gemacht hatte, nämlich mich nach Berlin zu holen u. mir dort einen Lehrauftrag für ich weiß nicht was zu beschaffen, jedoch wurde mir dabei mit großer Deutlichkeit zu verstehen gegeben, daß ich mich dann voll u. ganz auf die Gegebenheiten u. Erfordernisse der heutigen Zeit einstellen u. verpflichten müsse. Diese Forderung wurde auch von Wolf stark betont. Ich kann das nicht anders verstehen, als daß ich dann in die SED eintreten müsse, wozu [2] ich natürlich nicht die allergeringste Neigung habe. So werde ich also weiterhin in Ahrenshoop sitzen bleiben. – Herr Sandberg urteilte über meine Bilder, daß sie „romantisch“ seien. Er meinte das nicht gerade abfällig, aber es liegt darin in seinem Sinne doch eine Kritik, die meint, daß ich den Forderungen des Tages nicht gerecht werde, womit er zweifellos recht hat. – Es verlief alles sehr freundlich u. sehr wohlwollend, aber keineswegs so, wie ich erwartet hatte. Ich selbst war von der Sache nachher ziemlich erschöpft u. hatte einen schlechten Geschmack davon, den Martha sehr entschieden mit mir teilte. Es läßt sich nicht recht sagen, woran das liegt, aber es ist so u. das Gefühl täuscht in solchen Dingen nie. – Wenn ich eine Neigung habe, nach Berlin zu gehen, so doch nur deshalb, um dort besser als hier am kirchlichen Leben teilnehmen zu können. Wenn ich dazu jedoch eine Gesinnung heucheln müßte, die ich beim besten Willen nicht haben kann so würde das eine ewige Qual sein, die ich nicht auf mich nehmen will u. kann.

     Im Kurhause sitzen diese Leute alle zusammen u. bespitzeln sich gegenseitig Gretl Neumann ist in permanenter Aufregung. Die Atmosphäre ist sehr geladen u. gespannt. Man muß schon äußerst vorsichtig sein u. darf weniger sprechen, als zur Nazizeit, die fast frei war gegen diesen jetzigen Zustand. Parole: noch viel mehr für sich bleiben!