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TBHB 1947-07-02

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-07-02
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Mittwoch, 2. Juli 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 2. Juli 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-07-02 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 2. Juli 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Mittwoch, 2. Juli 1947.     

[1]      Vormittags das neue Bild fertig angelegt. Nachmittags Herr Triebsch. – Abends die erschütternde Nachricht in Radio, daß die Pariser Konferenz der drei Außenminister Bidault, Bevin u. Molotow über den Marshall-Plan gescheitert ist. Molotow hat alles abgelehnt, auch einen letzten Vermittlungsvorschlag Bidault's. Damit ist die Entwicklung der Lage, die sich seit Moskau immer mehr zuspitzte, plötzlich um einen riesigen Ruck vorwärts getrieben worden. Die Folge wird nun sein, daß Europa nunmehr in zwei Lager gespalten wird u. damit der Auseinanderbruch [2] Deutschlands an der Elblinie, wenigstens für den Augenblick. Verhindert kann dieser Bruch nur werden durch einen Krieg der Westmächte gegen Rußland –, u. auch eine spätere Reparatur dieses Bruches kann nur durch einen Krieg erfolgen.

     Abends war Frl. Neumann bei Martha. Sie soll sehr ernst gewesen sein u. gemeint haben, daß die Situation im Kurhause recht gefährlich wäre. Es ist jetzt Hochbetrieb in Ahrenshoop, Joh. R. Becher ist schon seit einiger Zeit hier, aber vorsichtig zurückhaltend, nirgends zu sehen, ferner Alexander Abusch, der in der BuStu. war, sowie der Dichter Wolff, der das Stück „Prof. Mamlock“ geschieben hat. Auch er war in der BuStu. u. hat sich meine Bilder angesehen u. sich sehr beifällig geäußert. Auch Dr. Bredel ist wieder da, von dem Frl. N. meint, daß er russischer Spitzel sei. Das mag stimmen. Außerdem ist noch eine Anzahl kleinerer Größen da u. alles das intrigiert gegeneinander, belauert u. bespitzelt sich gegenseitig.

     Vormittags lernte ich einen sehr netten Menschen kennen, einen Herrn Bentien aus Hagenow der Maler ist, aber wohl nur als Liebhaber. Er ist ein großer, unbeholfener Mann, typischer Mecklenburger, von Beruf eigentlich Landwirt u. Gärtner. Er war in Schwerin, als ich im Oktober 46 meine Ausstellung eröffnete u. hat mich seitdem in sein biederes Herz geschlossen. Er liebt meine Bilder u. kommt jeden Tag, sie zu studieren. Er ist einfältig, gutmütig, ehrlich, bieder u. brav, ein Kerl wie ein großer Hund mit klaren u. einfachen Grundsätzen. Er erzählte mir viel von den Schweriner Kollegen, die er alle kennt, wer für mich ist u. wer dagegen, doch habe ich die Namen nicht behalten.

     Im Kunstkaten hat sich nun also E. Th. Holtz breit gemacht mit nicht weniger als 48 Bildern, Oel, Aquarelle u. Zeichnungen, alles furchtbarer Durchschnitt u. langweilig u. aufgeblasen. Ich sah mir mittags diesen Mist an.