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TBHB 1947-06-24

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-06-24
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Dienstag, 24. Juni 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 24. Juni 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-06-24 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 24. Juni 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

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[1]
Dienstag, 24. Juni 1947.     

[1]      Nachmittags ging ich in den Kunstkaten, um die immer noch sehr langweilige Ausstellung zu besichtigen. Herr u. Frau Holtz haben zusammen allein 14 Bilder u. Zeichnungen dort hängen. Frau Buck-Schmitt klagte mir ihr Leid, weil sie mit Herrn Holtz nicht zurecht kommt, der eifersüchtig darauf bedacht ist, im Vordergrunde zu sein. Ich lernte dort den jungen Maler Breuer kennen, ein Expressionist, der abstrakte Bilder malt. Gesehen habe ich von ihm nichts.

     Als ich von da nachhause gehen wollte, rief Martha mich in die BuStu., da Herr Dr. Bredel mich kennen zu lernen wünschte. Er ist ein kleiner, breitschultriger u. vierschrötiger Mann, der wie ein Häusermakler oder dergleichen aussieht. Ein völlig ungeistiger Mensch. Er begrüßte mich sehr freundschaftlich, als wenn er niemals einen groben Brief von mir bekommen hätte, u. sagte, daß er Abbildungen meiner Bilder in seiner neuen Zeitschrift „Heute u. Morgen" bringen [2] wolle. Ich wehrte ab u. sagte, daß meine Bilder nicht in den Rahmen seiner Zeitschrift passen, er aber meinte, daß dieser Rahmen eben besser werden solle, das erste Heft sei sehr schlecht. Ich widersprach dem nicht, sondern bestätigte das. Wir gingen dann in meine Ausstellung. Er meinte, daß meine Ausstellung in Schwerin ja doch eine enorme Wirkung gehabt hätte u. er tat so, als wäre er immer von meinen Bildern überzeugt gewesen. Er sagte, daß besonders Pastor Kleinschmidt für meine Bilder mannhaft eingetreten sei. Es scheint, daß Herr Dr. B. kein Freund von Herrn Venzmer ist. Er fragte mich, ob ich mit Herrn V. verfeindet sei, worauf ich sagte, daß Herr V. mir völlig gleichgültig sei, er aber anscheinend gegen mich arbeite. Darauf sagte er: „Um so besser“.

     Herr Dr. B. ließ erkennen, daß von Seiten der Regierung in Schwerin irgend etwas im Gange gewesen ist gegen uns. Es sei von dort im Kulturbunde angefragt worden, welche Verbindung zwischen Herrn Kramer – Ribnitz u. Braß bestünde. Ich bin nicht ganz klug daraus geworden u. hatte den Eindruck, daß es sich dabei um das Monheim'sche Haus handelt, welches der Kulturbund gern für seine Zwecke haben möchte u. das wir an die Fischlandschmuck=G.m.b.H. verpachtet haben. Möglicherweise will man da einen Druck ausüben, indem Herr Dr. B. jetzt behauptet, daß Pastor Kleinschmidt schon im vorigen Jahre wegen Verpachtung des Hauses an den K-B. mit uns verhandelt hätte. Das stimmt aber nicht. Ich bin in dieser Sache ziemlich kühl geblieben u. gab Herrn Dr. B. zu verstehen, daß es mir gleichgültig sei, wie man in der Regierung über mich denkt, da ich von dort so wie so keine Förderung zu erwarten hätte. – Herr Dr. B. blieb bei all dem äußerst freundlich. Er bat mich, ihm vier Abbildungen meiner Bilder zu senden u. Herrn Dr. Burgartz zu sagen, daß er einen Artikel dazu schreiben möchte. – Ich sehe noch nicht klar, was ihn zu dieser Haltung veranlaßt, die seiner früheren Haltung vollkommen widerspricht. Er macht eigentlich nicht den Eindruck eines Intriganten, wenngleich er auch ein schlauer u. gerissener Mann ist.