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TBHB 1947-05-11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1947-05-11
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Entstehungsdatum: 1947
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Originaltitel: Sonntag, 11. Mai 1947.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 11. Mai 1947
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Einführung

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Der Artikel TBHB 1947-05-11 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 11. Mai 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

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[1]
Sonntag, 11. Mai 1947.     

[1]      Heute früh Hochamt. Da in der Nacht die Uhren um eine Stunde vorzustellen waren, viele Leute das aber nicht gewußt oder nicht beachtet hatten, so waren zu Beginn des Hochamtes auch nicht sehr viele Leute da, es wurde erst nach u. nach voll. – Nachher frühstückten wir mit P. Beckmann, der dann nach Wustrow weiterfuhr. Der nächste Gottesdienst wird am Pfingstmontag den 26. Mai sein, u. zwar wollen wir versuchen, das Haus Longard dazu zu benutzen.

     Mittags verabschiedete sich der alte Herr Glaeser der morgen mit seiner Frau in ein Altersheim nach Stralsund übersiedeln wird. Damit verschwindet hier ein Mann, dessen Existenz der Tragik nicht entbehrt. Ehemaliger zaristischer Offizier u. Ingenieur, ist er dann in Deutschland gewesen als ehemaliger Balte, so verwöhnt u. anspruchsvoll, wie diese Balten waren. Jetzt ist er total verhungert u. heruntergekommen, d.h. nur körperlich, – geistig ist er noch sehr regsam u. der alte Herrenmensch, der er immer war, aber unfähig, für sich u. seine Frau, die selbst krank ist, zu sorgen. Hoffentlich wird er es in Stralsund besser haben. Er war ein Verwandter von Erich Seeberg.

     Nach Tisch schlief ich lange, da ich mich immer noch nicht von der Erkältung erholt habe. Zum Kaffee war Robert Schneider mit seiner Frau da, die für zwei Tage von Berlin hierher gekommen sind, um in ihrem Hause nach dem rechten zu sehen. Schneider ist schon wieder auf demselben Standpunkt wie damals, als ich ihn während des Krieges sprach, als es mit dem Kriege noch gut stand. Damals war er zwar kein Nazi, aber er fand doch, daß man mit dem Nationalsozialismus gute Geschäfte machen konnte u. daß man ihn „wirtschaftlich bejahen“ müsse. Heute ist er zwar nicht russophil, meint aber, daß man „wirtschaftlich“ mit den Russen arbeiten müsse. So richten diese Leute ihre Gesinnung nach dem Geldbeutel. Die Nazis haben sich dieser Leute bedient u. sie haben die Nazis gestützt. Jetzt geht es mit den Russen ebenso.