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TBHB 1945-12-17

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-12-17
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Montag, 17. Dezember 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 17. Dezember 1945
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Einführung

Der Artikel TBHB 1945-12-17 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 17. Dezember 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Montag, 17. Dezember 1945.     

[1]      Mein Bild macht sehr gute Fortschritte. Probleme scheint es nicht mehr zu geben, nachdem jetzt die schwierige linke Seite ausgezeichnet gelöst ist. Das Bild ist kristallklar in den Farben, die leuchten wie alte Glasfenster. Ich entsinne mich nicht, jemals ein Bild mit solcher Leichtigkeit u. Beschwingtheit gemalt zu haben. Es scheint, als wäre die frühere Zeit, wo ich mich schrecklich quälen mußte u. am Ende doch nur Mangelhaftes erreichte, endgültig vorbei.

     Am Vormittag war Peter Erichson aus Rostock da. Er ist schon seit einigen Tagen hier, war aber bisher unsichtbar. Er spielt natürlich im Kulturbund zur demokrat. Erneuerung in Rostock eine beachtliche Rolle. Seine Druckerei ist die einzige in Rostock, die von den Russen nicht angefaßt worden ist. Er sagte mir, daß im Hause des Kulturbundes vier Betten bereit stehen für Leute, die von auswärts kommen. Es gibt dazu Frühstück u. Lebensmittel=Karten, daß man Essen gehen kann. Ueberhaupt würde für Künstler das Aeußerste getan, auch Materialbeschaffung sei jetzt in Angriff genommen. Auch sagte er mir, daß jeder Künstler, der zur Sektion bildende Kunst im Kulturbunde gehört, automatisch Anspruch hat für die Schwerarbeiter-Lebensmittelkarte. Das war mir sehr wissenswert. Er sagte weiter, daß er in der nächsten Woche mit dem Geschäftsführer der Sektion hierher kommen würde, der Herr würde mir dann seinen Besuch machen. Es ist ein merkwürdig angenehmes Gefühl, daß ich jetzt plötzlich nicht mehr ganz allein dazustehen scheine, sondern daß es Leute gibt, die Wert darauf legen, daß ich als Künstler zu ihnen gehöre. So mag sich zum Schluß mein Jugendtraum von Künstlertum u. Kameradschaft vielleicht doch noch verwirklichen, nachdem ich daran bereits längst nicht mehr gedacht habe. So mag es dem alten Priester Zacharias gegangen sein, als ihm der Engel die Geburt seines Sohnes Johannes verkündete, – nur daß er ungläubig war, – ich aber bin gläubig. –