Zum Inhalt springen

TBHB 1945-06-13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1945-06-13
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1945
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Mittwoch, 13. Juni 1945.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 13. Juni 1945
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1945-06-13 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 13. Juni 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Mittwoch, 13. Juni 1945.     

[1]      Gestern Abend sind unsere Kosakken ins Kurhaus umgezogen. Man sagt, daß in Althagen wieder Bettzeug u. Einrichtungsgegenstände neu requiriert worden seien, sodaß anzunehmen ist, daß wieder neue Truppen in die Batterie kommen. Dagegen ist die Räumung von Ostseebad Ribnitz u. Dierhagen wieder rückgängig gemacht worden. [2] Gestern war unser Kommandant von 10 – 12 Uhr im Amt. Er bekam viel zu tun mit Unterschriften von Passierscheinen. Es ist zwar unangenehm, die Russen da sitzen zu haben, aber andererseits ist es auch gut, wenn man gleich die Dinge mit ihnen besprechen kann. So konnte ich gleich die Entführung unserer Boote u. Netze nach Wustrow mit ihm bereden u. ihm klar machen, daß er selbst nun ebensowenig Fische bekommt, wie wir. Er sah das wohl ein, aber es scheint, daß er da nichts machen kann. Bauer Paetow klagte über Wildschaden durch Schweine. Auch das konnte ich ihm sagen u. ihn veranlassen, die Schweine abzuschießen. Er sagte es zu u. ich bat ihn gleich, auch uns ein Schwein abzugeben, was er mir auch versprach. – Am Nachmittag beschlagnahmten die Russen sämtliche Butter in der Molkerei, die heute hier verkauft werden sollte, sodaß wir nun wieder keine Butter haben. Die Brotrationen, die ab Montag auf 1000 gr. wöchentlich erhöht worden waren, sind wieder auf 500 gr. herabgesetzt worden. Herr Granzow aus Rostock war vom Landratsamt hier u. berichtete, daß Rostock voll Russen wäre u. daß es mit der Ernährung noch schlimmer wäre, als bei uns. – Heute früh berichtet Trude, daß in Wustrow u. Althagen einige Fälle von Maul= u. Klauenseuche aufgetreten seien. Das hatte grade noch gefehlt.

     Gestern Mittag wurde der alte Herr Gläser plötzlich nach Wustrow zum Kommandanten bestellt. Er mußte zu Fuß hin u. zurück. Er war vorher bei mir u. war sehr besorgt, aber Abends hörte ich, daß er zurückgekommen wäre.

     Eine neue Gemeindeschwester kam aus Born u. brachte mir Dienstpost vom Landratsamt Barth, die ich aber nicht annahm. Offenbar wissen sie dort immer noch nicht, daß wir jetzt zu Rostock rechnen. Ich sagte der Schwester, daß wir ihre Dienste hier nicht benötigen, worüber sie sehr erfreut war.