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TBHB 1945-04-02

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1945-04-02
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Entstehungsdatum: 1945
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Originaltitel: Ostermontag, 2. April 1945.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 2. April 1945
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Einführung

Der Artikel TBHB 1945-04-02 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 2. April 1945. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Ostermontag, 2. April 1945.     

[1]      Gestern Abend wurde im dt. Rundfunk ein Aufruf durchgegeben zur Bildung einer Widerstandsbewegung unter dem Namen „Werwolf“. Der Aufruf richtete sich an alle deutschen Männer u. Frauen, besonders aber den die Jugend: Jungens u. Mädchen u. forderte auf zum heimtückischen Widerstand in den besetzten Gebieten durch Ermordung feindl. Soldaten aus dem Hinterhalt, besonders unter Ausnutzung der nächtl. Dunkelheit. Aber nicht bloß gegen die feindl. Soldaten, sondern auch gegen deutsche Volksgenossen soll sich dieser Mordterror wenden, gegen alle, die nicht für einen Widerstand bis zum letzten Blutstropfen sind, die Aeußerungen gegen den Krieg oder den Nationalsozialismus tun oder die sich im besetzten Gebiet als Beamte oder Arbeiter für den Wiederaufbau einsetzen. Es ist also so, daß irgend ein Lausejunge von der Straße mich ungestraft niederknallen darf, wenn ich nach seiner Meinung ein „Volksschädling“ bin. So hat man es dieser Tage schon mit dem Bürgermeister von Köln gemacht, der erschossen worden ist u. mit vielen anderen Beamten u. Arbeitern. Das ist nun freilich das Allerletzte, was unserem Lande noch blühen konnte: es bedeutet die Verherrlichung des untermenschlichen Verbrechertums.

     Das Ruhrgebiet ist nun völlig abgeriegelt. Im Kessel befindet sich die aus 3 Armeen bestehende Heeresgruppe [2] des Generalfeldmarschall Modl. Am Stadtrand von Münster u. von Kassel wird gekämpft, einzelne Feindpanzer haben Vorstöße bis nach Erfurt gemacht.

     Die Russen haben die ungar.=österr. Grenze überschritten, nördl. d. Donau stehen sie 45 km. vor Preßburg.