Zum Inhalt springen

TBHB 1944-09-28

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: TBHB 1944-09-28
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1944
Erscheinungsdatum: Vorlage:none
Verlag: Vorlage:none
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: Donnerstag, 28. Sept. 1944.
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 28. September 1944
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Einführung

Der Artikel TBHB 1944-09-28 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 28. September 1944. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über zwei Seiten.

Tagebuchauszüge

[1]
Donnerstag, 28. Sept. 1944.     

[1]      Heute wieder Brief von Fritz, Datum 21. 9. Er ist immer noch in der Gegend von Belfort u. muß oft als Kompanie-Sani vorn in der Stellung sein, wo es nach wie vor scharf hergeht. Sein Bataillon ist aufgerieben, die Reste sind einem anderen Bataillon zugeteilt, er fährt aber den San-Gerätewagen weiter. Der Hauptverbandplatz liegt hinter der Feuerlinie, Feldpost haben sie [2] immer noch nicht bekommen. –

     Ferner Brief von Schwester Gertrud Dobzynski. Der Pfarrer ist immer noch nicht gesund, sein Zustand wechselt stark, eines Nachts glaubte sie, daß das Ende käme. Gott sei Dank war der Arzt diesmal zur Stelle u. gab Spritzen. Er soll 4 – 6 Wochen nach Greifswald ins Krankenhaus, aber es findet sich in der ganzen Diözese keine passende Dauervertretung für ihn. –

     Es bestätigt sich, daß die Engländer bei Arnheim eine Niederlage erlitten haben. Es waren etwa 8000 Mann gelandet, von diesen sind jetzt 2000 zur Frontlinie zurückgelangt, 1200 Verwundete haben sie in Arnheim zurücklassen müssen, die übrigen sind gefallen oder in Gefangenschaft geraten. Es ist eine arge Schlappe.

     Das Wetter ist besser geworden, aber es ist kalt. Ich habe heute zum ersten Male das Atelier geheizt. Habe eine neue Studie gemacht für ein Stillleben, nämlich die Dahlien, die ich gestern zusammen mit der Madonna verwendete nun allein in einer Glasvase, auf der Ecke meines Maltisches stehend, davor noch eben grade ein Stück des Malkastens mit einigen Tuben, dahinter eine Flasche Terpentin. Es kann sehr gut werden: gelbe Töne aus tiefstem Braun heraus, die ihren Höhepunkt in den Dahlien erreichen. Nebenher das Grün der Blätter, das Silbergrau der Tuben u. des Glases u. dazu der Malkasten, den ich in kräftigem Lackrot denke. Räumlich ist der Entwurf sehr reizvoll, da im Hintergrunde links noch die scharfe Kante des Schreibtisches u. ein Stück des Fußbodens angedeutet ist, ganz kubisch.

     An den Fronten ist sonst nichts von Belang geschehen.

     Der Obermaat Richter war heute wieder da u. bemühte sich nochmals vergeblich um die Pumpe. Er hat sie nun abmontiert, um sie morgen früh nach Ribnitz mitzunehmen u. sie von Schüler untersuchen zu lassen. Ich glaube aber nicht recht, daß der Fehler an der Pumpe liegt.