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TBHB 1943-05-25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Hans Brass
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Titel: TBHB 1943-05-25
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Entstehungsdatum: 1943
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Originaltitel: Dienstag, 25. Mai 1943.
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Ungekürzte Tagebuchaufzeichnungen vom 25. Mai 1943
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Einführung

Der Artikel TBHB 1943-05-25 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 25. Mai 1943. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.

Tagebuchauszüge

[1]
Dienstag, 25. Mai 1943.     

[1]      Gestern Abend Besuch Oblt. Dr. Krappmann u. Frau, tranken eine Flasche sehr guten Mosel, den mir irgendwann einmal Dr. Grimm geschenkt hat. Nach K.'s Ansicht werden wir an der Ostfront keine Offensive unternehmen, mit Ausnahme vielleicht gegen Petersburg. Er meint, es habe sich die Ansicht durchgesetzt, daß weiterer Landgewinn im Osten zwecklos sei, da er im Winter doch nicht gehalten werden könnte. Seiner Meinung nach wird man nur die jetzige Stellung im Allgemeinen halten wollen. Nach Ansicht von Offizieren, die den Feldzug im Kaukasus mitgemacht haben, soll unsere Offensive damals infolge Mangels an Betriebsstoff gescheitert sein, – der Rückzug soll uns dann etwa eine Jahresproduktion an Lastwagen gekostet haben, ebenso fast alle schweren Waffen. – In Militärkreisen erwartet man jetzt den Angriff der Engländer u. Amerikaner gegen Sizilien, Sardinien, Kreta u. Griechenland. – Wir sprachen von der sehr auffallenden Tatsache, daß zur Zeit, als Tunis fiel, amtlich in den Zeitungen bekannt gegeben wurde, daß der Führer dem Generalfeldmarschall Rommel bereits am 11. März die Brillanten zum Eichenlaub des Ritterkreuzes verliehen habe. Warum erfuhr man das erst jetzt, wo doch sonst jeder Ritterkreuzträger in Rundfunk u. Presse bekannt gegeben wird? –

     Heute hörte ich aus dem Rheinlande, daß die Sprengung unserer Talsperren durch englischen Bombenwurf mehrere Tausend Menschenleben gekostet haben soll. In der Zeitung werden, „nur“ 700 zugegeben, u. es wird gesagt, es wäre garnicht so schlimm! –

     An allen Fronten hält die unheimliche Ruhe immer noch an. Arbeite jetzt täglich im Geschäft. Auszeichnung der Ware, Organisation der Ware usw. Margret, die mit mir arbeitet, ist überaus eifrig. Wir richten den Turm als Warenlager ein, – wir haben so wenig Ware, daß wir damit auskommen.