Stunden der Andacht/Gebet nach zurückgelegter Seereise
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„Sein ist das Meer, er hat es geschaffen,
Und das trockene Land, das haben seine Hände geformt.”
(Ps. 95, 5.)
Mein Gott! Lob und Preis dir. Wieder stehe ich auf festem Boden, wieder dehnt sich unter meinen Füßen die freundliche Erde mit allen ihren lachenden Schönheiten aus. Aus der Tiefe meiner Seele danke ich dir, Allgütiger, der du mich so huldreich beschützt auf der gefahrvollen Meerfahrt, wo nur ein schwaches, schwankendes Brett mich von dem Abgrunde trennte, in dessen grauenvoller Tiefe Tod und Verderben lauern. Du, o Gott, bist der Welten Herr, „über den Wassern schwebt dein Geist,” deine Gnade war mit mir. Durch Klippen und Strömungen, durch Wellen und Wogen hast du mich ungefährdet hindurch geführt. [126] Du hast die Schwingen des Sturmes gebunden, vor dessen entfesselter Wuth die Tiefen des Meeres erbeben, und der Mensch mit all seiner Kunst und Weisheit so ohnmächtig dasteht. Mögest du, mein Gott, ferner mit mir sein, und mich führen und leiten über die Klippen und Strömungen des Lebens hinweg. Mögest du mich schützen und wahren vor den Wogen des Mißgeschickes. Mögest du mich hüten vor den Angriffen der Bosheit und der Verfolgung, wenn sie um mich toben, wie vor den verderblichen Stürmen der Leidenschaften, wo sie in mir selber toben und brausen. Groß sind die Anfechtungen des Lebens; in uns und um uns lauscht und lauert die Versuchung zum Fehltritt und zur Sünde: Doch mit deiner Hilfe, o Gott, besiegen wir jede Versuchung, widerstehen wir jeder Verlockung, dein ist die Macht und die Kraft, dir gebührt Ruhm und Preis und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.