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Stallknecht und Viehmagd

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Textdaten
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Autor: Frank Wedekind
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Titel: Stallknecht und Viehmagd
Untertitel:
aus: Die vier Jahreszeiten
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905
Verlag: Albert Langen, Verlag für Litteratur und Kunst
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans dieser Ausgabe auf Commons
S. 33–34
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus Frühling.
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Bearbeitungsstand
fertig
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[33] Stallknecht und Viehmagd
          Carmen bucolicon

Die Bärin wohnt im tiefen Walde,
Im tiefen Wald wohnt auch der Bär,
Und an demselben Aufenthalte,
Da wohnen Bären bald noch mehr.

5
Und im Olymp, da wohnen Götter,

Darunter Venus und Apoll;
Dort hat man ewig schönes Wetter
Und jeder Gott ist liebevoll.

Auf ödem Felde schafft die Viehmagd,

10
Tut ob der Arbeit manchen Schrei,

Jedoch Cupido, der sich nie plagt,
Sitzt schelmisch lächelnd nebenbei.

Nun kommt der Stallknecht mit den Kühen
Auch Ochsen ziehen an dem Pflug,

15
Doch muß er selbst das meiste ziehen,

Dann geht es eben schnell genug.

[34] Da duckt sich Amor listig nieder,
Er legt den Bogen an mit Lust
Und schießt die Viehmagd durch das Mieder

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In ihre ahnungslose Brust.


Der Stallknecht kommt herbeigesprungen,
Auf daß er rasch ihr Hilfe bringt;
Doch Amor trifft den guten Jungen,
Daß er mit ihr zu Boden sinkt.

25
Da liegen Stallknecht nun und Viehmagd

Und schauen sich verwundert an,
Und sie vollbringen, was man nie sagt
Doch was man leicht erraten kann.