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Ständchen (Eichendorff)

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Textdaten
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Autor: Joseph von Eichendorff
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Titel: Ständchen
Untertitel:
aus: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Zwei Novellen nebst einem Anhange von Liedern und Romanzen. S. 213–214
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1826
Verlag: Vereinsbuchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Universitätsbibliothek Greifswald, Signatur: 520 Bn 420; Djvu auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[213]

 Ständchen.

Schlafe, Liebchen, weil’s auf Erden
Nun so still und seltsam wird!
Oben gehn die goldnen Heerden,
Für uns alle wacht der Hirt.

[214]
5
In der Ferne ziehn Gewitter;

Einsam auf dem Schifflein schwank,
Greiff’ ich draußen in die Zitter,
Weil mir gar so schwül und bang.

Schlingend sich an Bäum’ und Zweigen

10
In Dein stilles Kämmerlein,

Wie auf goldnen Leitern, steigen
Diese Töne aus und ein.

Und ein wunderschöner Knabe
Schifft hoch über Thal und Kluft,

15
Rührt mit seinem goldnen Stabe

Säuselnd in der lauen Luft.

Und in wunderbaren Weisen
Singt er ein uraltes Lied,
Das in linden Zauberkreisen

20
Hinter seinem Schifflein zieht.


Ach, den süßen Klang verführet
Weit der buhlerische Wind,
Und durch Schloß und Wand ihn spüret
Träumend jedes schöne Kind.