Sponsel Grünes Gewölbe Band 2/Tafel 34
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VON JEREMIAS RITTER, MEISTER IN NÜRNBERG 1605
2. DAPHNE. SILBERVERGOLDETE GEGOSSENE FIGUR
VON ABRAHAM JAMNITZER, MEISTER IN NÜRNBERG 1579
[218] Links: Aktäon in Begleitung von zwei Jagdhunden in antiker Tracht mit Hirschkopf, darauf als Geweih eine Korallenzinke. Getriebene silbervergoldete Arbeit, auf rundem getriebenen Sockel mit glatter Einkehlung und getriebenem Waldboden, darauf zwei Frösche und eine Eidechse in weißem Silber gegossen. Aktäon hat in der erhobenen Rechten eine weißsilberne Lanze, der Hirschkopf ist abnehmbar. Auf seinem Zapfen, sowie auf dem Rande des Sockels die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke R 3188 des Jeremias Ritter, Meister 1605, gest. 1646. (H. 50 – IV. 261.)
Rechts: Silbervergoldete gegossene Figur der Daphne, die sichtbaren Körperteile aus weißem Silber. Über dem Kopf eine große Korallenzinke, ebensolche kleinere auch an Stelle der Hände. Die Figur ist von antiker Gewandung umkleidet mit Masken und anderen Schmuckteilen über und unter dem Gürtel. Der Oberkörper ist am Gürtel abnehmbar und der Zapfen mit geätzten Mauresken geziert. Die Figur steht auf einem runden flachen Sockel, in dessen äußerer Einkehlung abwechselnd Cherubimköpfchen zwischen Rollwerk mit Löwenmasken getrieben und gepunzt sind. Die innere Einkehlung ist heute glatt. Sie war sicher früher, ebenso wie die nach demselben Modell gegossene Daphne des Wenzel Jamnitzer in Paris mit Steinchen und Erzen bedeckt, wie das auch auf dem Schmuckkasten Wenzels im Grünen Gewölbe zu sehen ist. Von der Daphne Wenzels unterscheidet sich die seines Sohnes Abraham im wesentlichen nur durch die Verzierung des Zapfens der Büste. – Unter dem Sockel die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke von Abraham Jamnitzer, R 3095, Meister 1579, gest. um 1600. (H. 68 – IV. 260.)