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Spital-Kästen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: D.
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Titel: Spital-Kästen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 427–428
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[427] Spital-Kästen („Hospital-Boxes“) sind eine amerikanische Einrichtung, und eine solche, welche dem amerikanischen Herzen alle Ehre macht. Sie hat vorerst nur in New-York Eingang gefunden. Die meisten Geschäftsleute daselbst wohnen außerhalb der Stadt, viele in den umliegenden Städten, noch mehrere auf dem Lande und nicht wenige eine ganze Zahl von Meilen entfernt. Um nach New-York zu gelangen, müssen sie die Fährboote, die Straßeneisenbahnen, oder die Eisenbahn per Locomotive gebrauchen, und um die auf diesen Verkehrsmitteln zuzubringende Zeit [428] nützlich zu verwenden und zu verkürzen, wird sie der Lectüre der New-Yorker Morgenblätter gewidmet, welche in frühester Frühe schon weit im Lande an die Zeitungsagenten vertheilt sind und von Zeitungsjungen an den Eisenbahnstationen, in den Pferdeeisenbahnwagen und auf den Dampffähren feilgeboten werden. Kommen die Passagiere in New-York an, dann ist gewöhnlich das Blatt gelesen, und Jeder geht seinem Geschäft nach. Die Zeitung ist vergessen und wird weggeworfen oder liegen gelassen.

Auf diese Gewohnheit rechnend, hat eine Gesellschaft edeldenkender Männer eine Anzahl großer hölzerner Kästen anfertigen und mit passender Inschrift an den Ausgängen der Dampffährhäuser, in die Augen fallend, anbringen lassen. In diese Kästen werfen die Passagiere die gelesenen Zeitungen, illustrirte Zeitschriften, Magazine etc. Von den Angestellten der genannten Gesellschaft werden diese Zeitungen in den Hospitälern etc. New-Yorks täglich vertheilt, um armen, freudlosen Kranken zur Lectüre zu dienen und sie einigermaßen ihre Leiden vergessen zu machen oder dieselben zu erleichtern. Sechszig Anstalten sind es, welche von genannter Gesellschaft täglich mit solcher Lectüre versehen werden, und dieselbe hält auch setzt wieder eine Ansprache an's Publicum, dasselbe wolle sich auch zu Hause nach abgethaner Lectüre umschauen und manch altes und auf die Seite geschobenes Buch oder Journal und dergleichen ihr zukommen lassen.
D.