Schon werden die Tage so seltsam still
Und die Nächte schicken den Sternenregen
Zur dunkelnden Erde – wieder will
Der Sommer seinem Herbst entgegen.
5
Über dem Städtlein liegt Mondenlicht
Und die Menschen wandeln zu zweien
Im Schatten von Giebeln verschlungen dicht
Den Liebesreihen.
Einst gingen wir auch durch die stille Stadt
10
Und hörten fern das Posthorn klingen
Und den Fluß, der leise ans Ufer trat –
Unser Leben war Singen –
Unsre Schritte hallten durch schlafende Nacht,
Wenn der Mond erblich und die Sterne sanken
15
Als hätten sie schmerzlichen Weg vollbracht –
Unser Leben war Danken.
Wo bist du, mein einsamer Herzgenoß?
Nun seh ich Fremde den Liebesweg schreiten –
Die Turmuhr schlägt – so riesengroß
20
Faßt mich das Sehnen alter Zeiten.
Oh Jugendglück – oh Jugendlust,
Heut’ gehst du in fremden Gestalten.
Wie die Sterne vom Himmel im späten August
Sind wir gestürzt – die Lieder verhallten.