Sonne und Liebe
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Sonne und Liebe
Ich weiß es, Sonne, du verachtest mich.
Denn sinkst du, mit verhallendem Geläute
So sicher zur Geliebten schleich’ ich heute,
Wie gestern ich und ehegestern schlich!
Du siehst mich strafend an. Doch, Sonne, sprich:
Die Lust, die kaum genossen schon bereute,
Die scheu ersehnte, sehnsuchtsvoll gescheute,
Ist sie nicht Glut, die deiner Glut entwich?
Ein Strahl von dir, lang’ im Verborgnen glimmend,
Als Flamme nun in unsrem Blute schwimmend,
Ein Wille, alle Willen überstimmend!
O Liebe, tief im Dunklen dich entzündend,
In immer rein’ren Lichtern dich verkündend,
Der Sonn’ entstammt, ins Sonnenhelle mündend!