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Sonett (von Steigentesch)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: August Ernst von Steigentesch
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Titel: Sonett
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1798, S. 87
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1798
Verlag: J. G. Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[87]
Sonett.


Froh und ruhig lebt’ ich und Amande,
Unsern Freuden wohnte Amor bey.
Frohsinn knüpfte bald der Eintracht Bande,
Flattersinn riß dieses Band entzwey.

5
Ich bewies mir selbst, daß Knechtschaft Schande

Und die Freyheit groß und göttlich sey.
Launigt trotz’ ich, lächelnd floh Amande,
Und ich weinte, denn ich wurde frey.

Einsam ging im Schatten junger Flieder

10
Einst Amande, wo ich weinend lag,

Und sie nickte freundlich: Guten Tag!

Ich sah auf, Sie sah zur Erde nieder,
Schüchtern naht’ ich, liebte, küßte wieder –
Werde frey, wer elend werden mag!

v. STEIGENTESCH