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Sittlichkeitsdebatte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Sittlichkeitsdebatte
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 119
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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SITTLICHKEITSDEBATTE


Ein Geruch und ein Gestank
Hatten einen Zank.

„Ich lasse mich nicht,“ rief der Gestank,
„Von deiner Süßlichkeit überschminken!“

5
„Mein Herr, sind sie denn riechnervenkrank?

Merken sie gar nicht, wie sie stinken?“

„Was kümmert’s dich, du bisamischer Schuft?
Bleib mir vom Leibe!“

„Nein, solch ein Stunk gehört an die Luft!

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Sie werden sehen, wie ich Sie vertreibe.“


„Du Lüftchen, ich werde dich gleich verschlucken!
Dich scheint der Moschus am Nabel zu jucken.“

„Genug, mein Herr, ich merke, Sie sind
Kein Gent. ich spreche hier gegen den Wind.“ –

15
Es schwebten gerade zwei

Ältere Damennasen vorbei.
Sie wußten ihren Unmut zu zügeln,
Rümpften und zitterten mit den Flügeln.