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Sir Humphrey Davy und König Ludwig von Baiern

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Textdaten
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Titel: Sir Humphrey Davy und König Ludwig von Baiern
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 36, S. 490–492
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Sir Humphrey Davy und König Ludwig von Baiern.


Der Name Humphrey Davy hat in der großen Genossenschaft der europäischen Naturforscher einen eben so guten Klang, als bei denen jenseits der Meere. Trotz dem und alledem war er ein Engländer, und hatte mitunter echt altenglische Passionen und Gedanken, deren eine und einer ihm sogar einmal so übel bekommen wäre, daß sein Streben und Wirken ein rasches Ende gefunden hätte, wenn nicht König Ludwig von Baiern, damals noch Kronprinz, ihm einen rettenden Angelhaken an den Hals geworfen hätte. Das klingt seltsam, vielleicht lächerlich, und ist doch vollkommen wahr im allerwörtlichsten Sinne. Er selbst, Sir Humphrey, und darum gewiß die beste und sicherste Quelle, erzählt die Begebenheit in seinem Tagebuche, dem auch der Erzähler treu hier folgt.

Auf einer Reise durch Deutschland, welche Sir Humphrey Davy mit einem, von ihm sehr geliebten Neffen machte, kam er in die prächtigen baierischen Hochalpen, in das Salzkammergut und nach Tyrol. Nichts zog ihn in dem Grade an, als die tiefen, blauen Seen dieser wundervollen Gebirgslandschaft, oft ihn mahnend an die schottischen Hochlande und doch wieder unendlich von diesen in ihrem Charakter verschieden. Am Traunsee lange verweilend, wünschte Sir Humphrey die Ufer der Traun und ihren herrlichen, wenn das Wasser hoch ist, einen vollkommnen Vergleich mit dem Rheinfall bei Schaffhaufen aushaltenden Fall kennen zu lernen. Der Plan war leicht ausführbar und wurde es in der rasch entschlossenen Weise Sir Humphrey’s. Der Neffe war doppelt froh, weil es auch seinen Liebhabereien zusagte. Ob er gleich nicht lange hatte verweilen wollen, so kam doch ein Umstand hier in Betracht, an den Sir Humphrey nicht gedacht hatte, dem er aber in seiner Liebe zu seinem Neffen mit der größten Geduld und Gutmüthigkeit Rechnung trug. Wir kennen die unüberwindliche Hingebung englischer Angler an ihre noble Passion. Sir Humphrey’s Neffe war ein leidenschaftlicher Angler. Oberhalb des Traunfalles gibt es eine Menge Fische und es sind die sogenannten „Arschen“ die köstlichsten darunter, deren Fleisch Sir Humphrey über die Maßen lieb gewann. Der Neffe war gar nicht von einer Stelle wegzubringen, die seiner Liebhaberei eben so günstig, als vortheilhaft für des Oheims und seinen eigenen Mittagstisch war. Diese Stelle war ein stilles, tiefes Wasser in einer kleinen von Felsen rings umstarrten Bucht, ein sogenannter „Woog“, ziemlich entfernt vom Falle der Traun. Unterhalb des Falles harrte des Anglers ein anderes Vergnügen, von dem weiter unten die Rede sein muß.

Eines schönen Morgens wanderten Oheim und Neffe nach dem Traunfalle hinaus, beide aber in ganz verschiedener Absicht. Der Neffe wollte auf den Mittagstisch ein leckeres Gericht selbstgeangelter Arschen liefern, und der Oheim war im Begriffe, ein sehr waghalsiges Unternehmen auszuführen. Die wunderherrliche, stets wechselnde Beleuchtung des Traunfalles, das Schauspiel des furchtbar wirbelnden, aufkochenden, brodelnden, zischenden und rauschenden Falles einmal ganz in der Nähe mit aller Ruhe und Sammlung zu genießen, hatte sich Sir Humphrey eine einfache, wie es ihm schien, völlig gefahrlose Weise ersonnen.

Zu seiner Verfügung stand nämlich eins jener flachen Boote oder Kähne, womit die Schiffer der Traun Salz und Holz nach Oberösterreich zu bringen pflegen. Dies Fahrzeug sollte nun durch ein langes, zu beiden Ufern der Traun reichendes Seil oder Tau also gestellt werden, daß Sir Humphrey möglichst nahe dem Falle in demselben ruhig sitzen und seine Beobachtungen machen könne. Zu dem Ende nahm er auf der einen Seite zwei Schiffer, welche das Seil, einfach an einen Baumstamm oder eingerammten Pfahl gelegt, halten sollten. Sein Bedienter, ein Mensch von riesenhafter Stärke, wollte am andern Ufer dasselbe Experiment allein fertig bringen. An ein Mißlingen, an eine Gefahr, dachte Sir Humphrey gar nicht, da, wie bemerkt, sein Diener ein eben so besonnener und umsichtiger, als kräftiger Mensch war, und die beiden Schiffer zu den kräftigsten gehörten, die man hatte auftreiben können. Alles war mit Vorsicht und Sachkenntnis vorbereitet, und während der Neffe an seiner einsamen, stillen Bucht mit altenglischer Ruhe seine Angel mit dem Köder in die Fluth senkte, und die Bewegungen der künstlichen Fliege auf dem Wasser beobachtete, stieg Sir Humphrey in seinen Kahn, der bald an seiner Stelle lag und von dem schäumenden Gewässer in einer schaukelnden Bewegung erhalten wurde, ohne daß er übrigens auch nur einen Zoll breit von seiner Stelle wich. Sir Humphrey gab [491] sich, Alles um sich vergessend, dem vollen Genusse des Eindrucks hin, den die großartige Scenerie auf ihn machte.

Plötzlich weckte ihn ein gellender Schrei aus seinen stillen Beobachtungen und Betrachtungen, und ein Ruck des Kahnes, der das Hintertheil desselben herumwarf, und ihn mit seinem Breitbord dem Strome entgegenstellte; er erschrickt, blickt nach der Seite, woher der Ruck und Schrei kommt, und sieht seinen Bedienten verzweifelnd die Hände ringen und – das Haltseil – ihm entschlüpft. Die beiden Schiffer am andern Ufer strengen sich furchtbar an, den Kahn rückwärts und an dasjenige Ufer zu ziehen, auf dem sie ihren Posten haben; allein die Macht des Stromzuges übersteigt ihre Kraft; soll sie nicht das Seil in die Fluth reißen, so müssen sie es los und den Kahn und Sir Humphrey seinem Schicksale, nämlich mit dem Kahne in den Fall hinunter gerissen zu werden, überlassen. Vergeblich strengen sich die Starken an, den Kahn zu halten. Ihre Kräfte erlahmen; das Seil entgeht ihnen – und – der Kahn schwebt auf den aufbrausenden Wogen des Kammes, über den sich der Fluß hinabstürzt.

Denkt man sich in die Lage Sir Humphrey’s, so schwindelt es Einem auf ebener, trockener Erde! An ein Anderes, als mit dem Falle in das tiefe Becken hinabgeschleudert zu werden, wo dennoch, wie auch seit Jahrtausenden die wilden Wogen schlagen, lecken und peitschen, spitzige Felsen anstehen, war nicht mehr zu denken, wenn nicht ein kühner Sprung, riesige Kraft und außerordentliche Schwimmkunst rettet. Für dies Alles aber war es zu spät, denn mit furchtbarer Eile zieht das Wasser den Kahn dem brausenden Abgrunde zu. – Einen Augenblick hatte er selbst an diesen Rettungsversuch gedacht, aber ein Blick auf die außerordentliche Schnelle, Macht und Gewalt, womit der Wasserstrom nach der Tiefe zieht, überzeugt ihn, wie wenig das helfen kann.

Hören wir, wie er selbst mit kurzen, aber ergreifenden Worten seine Lage und Stimmung zeichnet:

„Also noch einen Blick nach dem heitern Himmel und der lachenden Erde unter dem Regenbogen; ein paar Worte des Gebetes an den Urquell des Lichtes und des Lebens – und einen Augenblick ungeheures Toben und Nacht, die mich umgeben!“

Begreiflicher Weise entschwand ihm schnell das Bewußtsein[WS 1]. –

Auf einer Sommerreise im untern Italien, gerade ein Jahr früher, als dies entsetzliche Abenteuer dem großen Naturforscher begegnete, saß er auf einem mächtigen Quadersteine, den eine stolze Pinie beschattete, und betrachtete in stummem Staunen die gewaltigen Ueberreste des Tempels von Pästum. Sir Humphrey war weniger Kenner als Freund der Alterthümer; weniger eingeweiht in die Regeln altgriechischer Architektur, als er ihre kolossalen und herrlichen Werke bewunderte. Dennoch wünschte er über Manches eine aufklärende, tiefer eingehende Belehrung und vermißte sie in diesem Augenblicke recht sehr schmerzlich. Da hielt unfern von ihm ein Wagen, aus dem ein Mann ausstieg, dessen Kleidung zwar unscheinbar, dessen Haltung und Wesen aber etwas imponirend Hohes hatten. Der Fremde grüßte leicht, aber sehr zuvorkommend, besah mit Ruhe die edlen Reste einer untergegangenen Welt und trat dann, von der stechenden Sonne belästigt, zu Sir Humphrey, mit der Bitte, im Schatten der Pinie, auf dem Steine neben ihm Platz nehmen zu dürfen. So entspann sich auf die einfachste und natürlichste Weise ein Gespräch, und der artige Fremde entwickelte einen reichen Schatz kunstgeschichtlicher und architektonischer Kenntnisse, denen Sir Humphrey um so freudiger das Ohr lieh, als sie ganz seinem Bedürfnisse und seinen Wünschen entsprachen. Die Unterredung, welche bald auch in Gebiete übergriff, die Sir Humphrey Davy in seltenem Umfange beherrschte, war ganz geeignet, anderseitig Achtung zu erwecken. Sie dauerte lange, denn die Sonne neigte sich schon zum Niedergange, als der Fremde sich erhob, kurz, aber mit artigen und anerkennenden Worten sich empfahl, in seinen Wagen stieg und den Blicken Sir Humphrey’s entschwand. Es ärgerte ihn baß, den Fremden nicht nach seinem Namen gefragt zu haben, indessen hoffte er ihn doch wiederzusehen, allein nirgend, wie lange er auch in Italien weilte, sah er ihn wieder. Lange blieb ihm die lehrreiche Unterhaltung im Gedächtnisse. Das Bild des Fremden prägte sich ihm tief ein. Als er ihn aber nicht wiedersah, drängten die wechselnden, den Geist so sehr in Anspruch nehmenden Ereignisse, Anschauungen und Eindrücke, welche ihn überall in Italien erfaßten und fesselten, auch diese Erinnerung in den Hintergrund.

Der Fremde, welcher Sir Humphrey Davy so sehr angezogen hatte, war niemand anderes, als König Ludwig von Baiern, damals noch Kronprinz, welcher sich in jenem Sommer in Italien aufhielt, und seine reichen Kunstschätze studirte und sammelte.

Im folgenden Sommer war der kunstliebende Prinz nicht in Italien, wohl aber machte er eine Reise in die Hochlande Baierns und die angrenzenden Berggebiete Oesterreichs. Auf dieser Reise kam der Prinz gerade zu der Zeit, als Sir Humphrey und sein Neffe oberhalb des Traunfalles angelten und sich vergnügten an der reizenden Landschaft, unter dem Falle der Traun an, um Lachse zu angeln, die hier sehr häufig sind.

Es ist eine den Lesern bekannte Eigenthümlichkeit des Salms oder Lachses, daß er aus dem Meere in die Flüsse und Ströme steigt und von da selbst bis in die Quellgebiete derselben, in die kalten, seichten Bergbäche, um dort zu laichen. Kein Hinderniß ist schier im Stande, den Fisch in diesem instinktiven Wandern aufzuhalten. Er hat in seinem Schwanze eine so immense Muskelkraft, daß er sich über jede Stromschnelle, jedes Währ hinausschnellt und selbst die Fluthenmacht des Rhein- und des Traunfalles überwindet. Oft freilich macht er den Versuch, sich darüber hinwegzuschnellen, zwanzig bis dreißig Mal; wird allemal wieder zurück in das wirbelnde Becken des Falles geschleudert und sammelt immer wieder neue Kraft, um den mächtigen Schwung noch einmal zu versuchen, bis er endlich gelingt oder der Fisch ein anderes Nebengewässer aufsucht, das seinem Triebe genügt. So findet es sich denn, daß die mächtigen Lachse, welche aus dem schwarzen Meere die Donau und die Traun heraufsteigen, oft in außerordentlicher Menge in dem Becken, das der Traunfall ausgehöhlt hat, sich sammeln, um sich hinüberzuschwingen und oberhalb des Falles ihre Reise fortzusetzen. Da werden denn eine große Menge geangelt. Dies geschieht, begreiflicher Weise, nicht mit jenen schwanken Angelruthen, die sich zum Wanderstabe in einander schieben lassen, sondern mit verhältnißmäßig derben Stangen, Schnüren und Angelhaken. Auch der Kronprinz fand großes Vergnügen an diesem Angeln und stand eben unter dem Traunfalle, als Sir Humphrey das Unglück begegnete, daß sein Bedienter, weil ihm vom Halten gegen den mächtigen Zug des Stromes zum Falle die Hände völlig taub, gefühllos und unmächtig geworden waren, das den Kahn haltende Seil fahren lassen mußte.

Als nun der Kronprinz da unten steht und seinen gewaltigen Angelhaken in die wildtosende Fluth senkt, macht ihn plötzlich etwas Dunkeles über dem hell von der Sonne beleuchteten Wasserfalle aufmerksam. Er richtet schnell den Blick dahin und – seine Haare sträuben sich vor Entsetzen – denn – er erblickt hoch auf den sich aufbäumenden Wellen einen Kahn und in dem Kahne einen die Arme flehend gen Himmel hebenden Menschen, der in demselben Momente aber auch schon wirbelnd in der Fluth und von ihr verschlungen, und in der grauenvoll gähnenden Tiefe begraben ist.

Es war ein furchtbarer, erschütternder Anblick. Der Prinz wußte, daß in dem Becken abgewaschene Felsstücke mit scharfer Spitze und Kante liegen, daß also, wenn man auch den Leichnam finde, doch an ein Retten des Lebens nicht wohl zu denken sei. Voll Geistesgegenwart sagt der Prinz zu seinem Leibdiener, der unfern sitzend auch Zeuge des furchtbaren Schauspiels gewesen war: „bleibe hier bei mir und hilf mir den Körper heranziehen, wenn ihn das Wasser hebt!“

Kaum hatte der Kronprinz dies Wort gesprochen, so hob der Wellengischt den bleichen Leichnam Sir Humphrey’s wieder zur Oberfläche, und geschickt warf der Prinz den Angelhaken aus, der sich in Sir Humphrey’s Rock festhakte und nun zogen Beide, der Kronprinz und sein Diener mit Kraft, aber auch mit der nöthigen Vorsicht, daß die Schnur nicht zerreiße, den Körper zu sich heran. Dies gelang endlich vollkommen, und eben als ihn Beide auf den grünen Uferrasen ziehen und hinlegen, stürzen die beiden Bauern herbei, die auf ihrer Seite an dem Seile gehalten, aber außer Stande gewesen waren, gegen den Andrang der Fluth den Kahn zurückzuziehen. Schnell ließ ihn nun der Prinz in den Ort und zu dem Hause bringen, wo er wohnte und wo sein Leibarzt sich befand, der denn sofort kunstmäßig alle Belebungsversuche unternahm und emsig fortsetzte, bis er dem eifrig handanlegenden [492] Kronprinzen sagen konnte, ihre Bemühungen seien nicht vergebens, der Verunglückte werde bald sein Auge wieder aufschlagen. Dies geschah allerdings auch, aber der Blick war ohne geistigen Ausdruck. Er schloß ihn wieder und nachdem ihm der Arzt etwas eingeflößt, fiel er in einen tiefen Schlaf und ein wohlthätiger Schweiß bedeckte den Körper.

Der Kronprinz, der nicht vom Bette wich, und in dem Verunglückten bald wieder den Fremden aus Pästum erkannt hatte, hörte denn nun, wer er eigentlich sei, als der Neffe in Todesangst herbei eilte, der erst nach seiner Zurückkunft vom Angeln das grauenvolle Ereigniß aus dem Munde des treuen, sich nun voll Verzweiflung als Mörder seines theuern Herrn anklagenden Dieners vernommen hatte.

Der Kronprinz konnte sowohl den Neffen, als den verzweiflungsvollen Diener beruhigen und Letzterer erzählte unter tiefem Leide die ganze Geschichte.

Nach einer halben Stunde traten alle an das Bette, wo eben Sir Humphrey mit dämmerndem Bewußtsein zum Lebens- und Tageslichte erwachte. Als er den Fremden aus Pästum nun seinerseits auch erkannte, fragte er: „Bin ich denn in einer andern Welt oder noch auf dieser Erde?“

„Sie sind, freilich nach einem schauerlichen Bade, durch Gottes gnädiges Walten gesund in dieser schönen Welt; aber so wenig ich Ihnen die Wiederholung eines so ungemüthlichen Bades empfehle,“ schloß der Kronprinz, „kann ich Ihnen jetzt nicht rathen, viel zu reden. Ihre Gliedmaßen sind weidlich zerklopft und zerschellt; pflegen Sie also der Ruhe und binnen Kurzem werden Sie völlig hergestellt sein.“ Diese Mahnung bestätigte und bekräftigte vollkommen der Leibarzt des Kronprinzen und so blieb denn nichts übrig, als zu gehorchen, was Sir Humphrey auch um so lieber that, als er das Bedürfniß des Schlafes von Neuem fühlte und seine Gliedmaßen, die bald in allen möglichen Farben schillerten, abscheulich schmerzten. Der Kronprinz und Sir Humphrey’s Neffe zogen sich nun beruhigt zurück und warteten in Geduld die völlige Herstellung ab. Sofern nicht der Arzt Bedenken besonderer Art zu erheben nöthig fände, meinte er, werde morgen Alles wieder im besten Stande sein, abgerechnet die zerschellten Glieder, die denn doch der Verunglückte wohl noch eine Zeit lang nicht nur ungemüthlich fühlen, sondern auch säuberlich werde behandeln müssen.

Wie es der Leibarzt vorausgesagt, so kam es. Kein besonders zu beachtender Umstand trat ein, und am andern Morgen saßen Sir Humphrey und sein Neffe bei dem Kronprinzen zum Frühstücke, der voll Freude war über die gelungene Rettung, wie Humphrey Davy voll innigster Dankbarkeit gegen seinen Retter, der lachend bemerkte, es sei doch ein seltener Fall, daß ein königlicher Fischer einen so gelehrten Lachs geangelt habe.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Bewußsein