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Sinnender Spatenstich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Sinnender Spatenstich
Untertitel:
aus: Gedichte, Gedichte von Einstmals und Heute
S. 78–79
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1934
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Wikisource
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
fertig
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[78]
Sinnender Spatenstich


Unter der Erde murkst etwas,
Unter der Erde auf Erden.
Pitschert, drängelt. – Was will das
Ding oder was wird aus dem Ding,

5
Das doch in sich anfing, einmal werden??


Knolle, Puppe, Keim jeder Art
Hält die Erde bewahrt,
Um sie vorzubereiten
Für neue Zeiten.

10
Die Erde, die so viel Gestorbenes deckt,

Gibt dem Abfall, auch Sonderlingen
Asyl und Ruhe und Schlaf. Und erweckt

[79]
Sie streng pünktlich zu Zwiebeln, zu Schmetterlingen.

Zu Quellen, zu Kohlen – – –

15
Unter der Erde murkst ein Ding,

Irgendwas oder ein Engerling.
Zappelt es? Tickt es? Erbebt es? –
Aber eines Tages lebt es.
Als turmaufkletternde Ranke,

20
Als Autoöl, als Gedanke – – –


Fäule, Feuchtigkeit oder feiner Humor
Bringen immer wieder Leben hervor.