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Serenade (Verlaine)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Paul Verlaine
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Titel: Serenade
Untertitel:
aus: Gedichte von Paul Verlaine. Eine Anthologie der besten Übersetzungen. S. 23-24
Herausgeber: Stefan Zweig
Auflage: 2
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Schuster & Löffler
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin und Leipzig
Übersetzer: Cäsar Flaischlen
Originaltitel: Sérénade
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
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[23]
Serenade.


Als ob ein Toter im Grabe müd und wund
          nach Leben riefe,
sucht mein Lied sich zu dir mit klagendem Mund
          aus dunkler Tiefe.

5
Lass lauschen dein Ohr, deine Seele dem Klang

          meiner Zither:
für dich, für dich nur gilt mein Gesang...
          so süss, so bitter.

Ich singe von goldlichter Augen Pracht

10
          voll süssem Frohlocken,

von selig vergessendem Traum in der Nacht
          schwarz wallender Locken.

Als ob ein Toter im Grabe müd und wund
          nach Leben riefe,

15
sucht mein Lied sich zu dir mit klagendem Mund

          aus dunkler Tiefe.

Und ich sing von der wonnigen Wundergestalt
          deiner Glieder,
in schlaflosen Nächten voll Sehnsucht umwallt

20
          ihr Duft mich wieder.


[24]
Und ich denke der Glut deiner Küsse dazu,

          mich entseelend,
und der Lust, mit der du mich quältest, o du...
          mein Engel, mein Elend!

25
Lass lauschen dein Ohr, deine Seele dem Klang

          meiner Zither:
für dich, für dich nur war, was ich sang...
          so süss, so bitter!