Johann Nikolaus Becker: Zur kritischen Geschichte des Rastadter Friedens, von einem unpartheiischen Beobachter | |
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Congreß. Als Sohn eines verdienten Kammergerichts-Assessors, der bis in sein achtzigstes Jahr, obgleich entbunden von allen pflichtmäsigen Geschäften, immer thätig und lange Wetzlar’s Patriarch gewesen ist, machte er sich frühe mit dem Gange verwickelter Geschäfte bekannt. Nachher selbst Assessor am Kammergericht hat er mit Freimüthigkeit und Kraft gegen den Sanskulottismus der deutschen Fürsten gesprochen. Der Kurfürst von Mainz nahm es nicht übel, daß er gegen ihn am Kammergerichte aufgetreten war. Er beförderte ihn vielmehr zum Reichsreferendarius und endlich gar zu seinem Staatskanzler und allvermögenden Minister, eine That, des Mannes ganz würdig, der den deutschen Tazitus und den deutschen Hippokrates und einen Weltumsegler an seinem Hofe hatte. Albini, der mit Adlerblick das Ganze zu fassen und zu halten weiß, verbindet so viel einfache Güte mit so vieler Redlichkeit in dem Getümmel der Leidenschaften um sich her, daß Treilhard mit grosem Rechte zu ihm sagen konnte:
Johann Nikolaus Becker: Zur kritischen Geschichte des Rastadter Friedens, von einem unpartheiischen Beobachter. , Braunshorn (= Berlin) 1798, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zur_kritischen_Geschichte_des_Rastadter_Friedens_(1798).djvu/30&oldid=- (Version vom 7.6.2017)