Johann Nikolaus Becker: Zur kritischen Geschichte des Rastadter Friedens, von einem unpartheiischen Beobachter | |
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war. „Wohl dem vorsichtigen, sorgsamen und nüchternen Hausvater, der dem Zufalle nichts gestattet, und auch nichts von ihm zurük erwartet; sondern mit Weisheit, Genügsamkeit und Bescheidenheit seine Plane nach seinen wahren Kräften abmißt.“
Als Kaiser Josef erkrankte, und keine Hoffnung für seine Genesung mehr war, da eilte Metternich nach Wien, um die Ankunft des neuen Thronerben nicht zu verfehlen, unter dem er sich eine glänzende Aussicht versprechen durfte. Aber wahrlich, es war ein gewagtes Unternehmen, an das Ruder eines Schiffes zu begehren, das im Sturme mit vollem Segel trieb, und von allen Seiten von Klippen bedroht ward. Ein neuer Beweis, wie schwach es um Metternich’en aussehen mußte! So was hätte sich allenfalls für den feurigen unternehmenden Geist, oder für den stillen Planmacher zu wünschen geschickt. Metternich ist keins von Beiden. Josef starb, und Leopold erschien. Die Würde womit der neue Kaiser unsern Helden zierte war der zweite Gesandtschafts-Posten von böhmischer
Johann Nikolaus Becker: Zur kritischen Geschichte des Rastadter Friedens, von einem unpartheiischen Beobachter. , Braunshorn (= Berlin) 1798, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zur_kritischen_Geschichte_des_Rastadter_Friedens_(1798).djvu/19&oldid=- (Version vom 11.6.2017)