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Noch wäre der Betrug erträglich, wenn er nur nicht so kostbar wäre. Aber da stehn die Betrüger mit gefärbtem Glase, mit falschen Edelgesteinen; und pralen, und lassen sich theuer bezahlen.
Dieser Edelstein ist die Weisheit, jener die Stärke; dieser die Gesundheit, jener das Glück; dieser heißt langes Leben, jener Sicherheit, Liebe u. f.
Da dränget sich der Haufe um die Bude umher, und verschwendet sein Geld. Der kühne Schwätzer schwatzt, der Thörichte glaubet; der Betrüger lacht, der Betrogene glaubt vester; Wahrheit wird Irrthum, und Eitelkeit geschätzt.
Eine solche Bude sah einst ein Christ, und fragte, ob etwa auch der Edelgestein der Rechtschaffenheit, der Geduld, der Bescheidenheit zu Kauf wäre?
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/70&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/70&oldid=- (Version vom 1.8.2018)