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Ein Augur begegnete einen andern Augur; des Einen Stirn war heiter; die Stirn des Andern lag in Falten und Runzeln.
„Warum runzelst du deine Stirn gegen mich? sprach der Eine; mich dünkt, wir kennen einander.“
Dörfen aber nicht, sprach der andre, von unsern Geheimnissen, wie wir sie kennen, hier sprechen: denn käme jemand dazu, wie bekäme ich sogleich mein Amtsgesicht wieder?
„Da thust du nicht unrecht, erwiederte jener; sonst aber weiß ich nicht, warum manchmal Amtsbrüder selbst gegen Amtsbrüder eine Geheimnißreiche, hohe Mine affectiren und damit auch die schrecken wollen, die doch eben so gut, wie sie wissen, was hinter dem Vorhange sei. So schwätzt der Antichrist vom Schreine des Herzens,
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)