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Seite:Zerstreute Blaetter V.djvu/236

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Ursprache bekannt gemacht hat. 18)[1] Diese waren vorher im Persischen, Arabischen, Griechischen und seitdem unter verschiedenen Namen in mehreren Europäischen Sprachen bekannt, und allenthalben mit Recht gepriesen; gegen unsern Reineke Fuchs sind sie indessen nichts als ein zusammengereiheter Rosenkranz, oder vielmehr eine Einschachtelung von Fabeln, da eine in der andern steckt, so daß man zuletzt nicht weiß, wer erzählet? Die Morgenländer gingen auf dieses Kunststück eigentlich aus, und ich mag sie in ihrem Geschmack nicht tadeln; darf aber auch nicht bergen, wie lieber mir Reineke, der Fuchs, sei. Hier ist alles fortgehende Epische Geschichte; nirgend steht die Fabel stille; nirgend wird sie unterbrochen; die Thiercharactere handeln in ihrer Bestimmtheit, mit der angenehmsten Abwechselung fort, und Reineke, der in einem großen Theil des Gedichts, wie Achill, in seinem Schloß Malepartus ruhig sitzet, ist und bleibt doch, das


  1. 18) The Hitopades of Vishnu-Sarma, Bath, 1787.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/236&oldid=- (Version vom 1.8.2018)