das sehn die Jungen gerne.
So wollt’ er uns auch führen,
wohin wir ihm sollten folgen;
Er zeiget uns hienieden,
welch Leben sei im Himmel.
Am Grabe, da sie wollten todt ihn haben,
da wirkt’ er schöne Zeichen;
die Siechen und Gekrümmten
die wurden da gesund.
Mit ausführlicher Pracht wird Ein Wunder, das St. Anno an einem Blinden bewirkt, her erzählt, dies an die größesten, prächtigsten Wunder Moses geschlossen und mit einem sehr treffenden edeln Lobe der göttlichen Güte geendigt.
Was sagen Sie zu diesem Gedichte? Zu seiner Composition, zu seiner Würde, zu seinem Umfange, zu Zusammenleitung seiner Theile, zu seiner moralischen Schönheit, endlich zur Blume seines Vortrages? Hätte jeder Heilige einen solchen Lobredner, jedes Kloster einen solchen Dichter gezogen; wie reich wären wir! wie gern wollten
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)