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Hielt Kräutersaamen in dem Munde, vest
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Wie mit der Zange. Jene holten Erd’Herbei, und dämmten ihren breiten Strom.
Die andern trugen für den Winter ein,
Und schroteten die Körner künstlich ab,
Daß ihre feuchte Wohnung nicht mit Kraut
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Verwüchse. Diese hielten einen Zug;Sie trugen einen Todten aus der Stadt.
Und keiner stört den andern; jeder wich
Beim Ein- und Ausgang seinem Nachbar aus.
Wer unter seiner Last erlag, und wer
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Die steile Straße nicht erklimmen konnte,Dem half man auf, man bot den Rücken dar -
Simplicius sah’s mit Verwunderung
Und sähe noch; hätt’ ihm die Stimme nicht
Gerufen: „Bist du nicht viel mehr als sie?“
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Und vor ihm stand ein Greis. „Verlohrner Sohn,Wie? hast du keinen Vater? keine Mutter?
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/349&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/349&oldid=- (Version vom 1.8.2018)